Aufruhr der Gefühle: Bei Gastritis schlägt der Magen Alarm

Stress, Ärger und falsche Ernährung können eine Magenschleimhautentzündung auslösen. Bei andauernden Magenschmerzen sollten Sie zum Arzt gehen – der stellt die Diagnose durch eine Magenspiegelung

Eine Magenschleimhautentzündung ist schmerzhaft und kann sogar zu Magengeschwüren führen. Zum Glück gibt es Hilfe: Praxisvita kennt die Ursachen der Gastritis und die besten Hausmittel gegen das Volksleiden.

Sie sind die klassischen Auslöser seelischer Störungen: Stress am Arbeitsplatz, Aufregung, Prüfungsangst, Trauer – unsere Gefühle schlagen uns auf Magen und Darm. Aber Stress bedeutet auch: zu viel üppiges Essen, übermäßiger Alkoholgenuss, Nikotin und vieles mehr. Dabei sind die beiden Organe nicht nur für die Verwertung unserer Nahrung wichtig: Der Darm allein ist ein 400 Quadratmeter großes Organ, das auch der Immunabwehr dient.

Gastritis: Was uns schwer im Magen liegt

Ohne den „Nahrungsspeicher“ Magen müssten wir alle 20 Minuten etwas essen. Und wenn wir das tun, bekommt er richtig Arbeit: Eine Scheibe Brot liegt uns rund eine Stunde im Magen, Fisch noch etwas länger. Für das Verarbeiten eines Schweinebratens braucht er fünf bis sieben Stunden, für Ölsardinen sogar neun! Hat er die Arbeit getan, werden Nährstoffe über das Blut durch den ganzen Körper verteilt.

Symptome einer Gastritis

Alarmsignale – und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: saures Aufstoßen, Verstopfung, Krämpfe, Schmerzen. Die häufigste Krankheit ist eine Gastritis, eine Magenschleimhautentzündung. Aber es kann schlimmer kommen: Geschwüre in Magen und Darm sind nicht selten. Im Extremfall ist sogar Magen- oder Darmkrebs möglich. Rund 20.000 Deutsche erkranken jährlich daran. Die genaue Diagnose ist nur durch eine Magen- oder Darmspiegelung möglich. Dazu wird eine Sonde über die Speiseröhre in den Magen geschoben oder eine durch den After in den Darm.

Alte Hausmittel gegen Gastritis

Bei Verdauungsproblemen oder Blähungen hilft oft ein altes Hausmittel: ein Wickel mit noch heißem Kartoffelbrei und dann ab ins Bett. Wärme und Ruhe haben sich noch immer bewährt. Auch gut: Leinsamen mit Kamillentee und Honig. Die darin enthaltenen Schleimstoffe schützen die Schleimhäute von Magen und Darm. Das hilft aber leider nicht bei Geschwüren oder gar Krebs. Meist ist dann eine Operation nötig. Teile des Magens oder Darms müssen entfernt werden.

Ursache Heliobacter pylori

Seit einigen Jahren weiß man: Magengeschwüre können auch durch ein Bakterium (Heliobacter pylori) verursacht werden. Dagegen hilft eine Kombi-Therapie mit Antibiotika.