Atemwegsinfekt: Ursachen und schnelle Hilfe

Häufig und lästig: Atemwegsinfekte kennen die meisten Menschen –viele werden mehrmals im Jahr von ihnen heimgesucht. Was löst Atemwegsinfekte aus und was können Betroffene selbst tun?

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Erkältung, Grippe oder Bronchitis: Atemwegsinfekte gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Welche unterschiedlichen Auslöser gibt es für die leidigen Beschwerden und was hilft, wenn es mich erwischt hat?

Die häufigsten Auslöser von Atemwegsinfekten

Atemwegsinfekte werden durch unterschiedliche Erreger ausgelöst, die meisten davon sind Viren:

  • Erkältungsviren: Insgesamt sind mehr als 200 Erkältungsviren aus sieben Virusfamilien bekannt. Am häufigsten vertreten sind die sogenannten Rhinoviren – sie sind für viele der Erkältungswellen in Herbst und Winter verantwortlich. Am zweithäufigsten sind Coronaviren, zu denen auch SARS-CoV-2 gehört – das Virus, das für die derzeitige Pandemie verantwortlich ist.
  • Influenzaviren: Die sogenannten Influenzaviren lösen die „echte Grippe“ aus, die in der Regel mit schwereren Symptomen einhergeht als eine „einfache“ Erkältung. Typisch ist vor allem hohes Fieber, das plötzlich einsetzt.

Auch Bakterien können Atemwegsinfektionen auslösen, auf zwei unterschiedliche Arten:

  • Sekundärinfektion oder Superinfektion: Sind die Atemwege bereits durch eine Virusinfektion vorgeschädigt, haben es Bakterien leichter, sich dort niederzulassen – so kann etwa nach einer Erkältung eine Nebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung oder eine Bronchitis entstehen; aus einer Grippe kann auf diese Weise eine Lungenentzündung werden.
  • Bakterielle Infektion: Bakterien können aber auch der ursprüngliche Auslöser einer Erkrankung sein – das ist etwa bei Scharlach, einer eitrigen Angina oder Keuchhusten der Fall.

Atemwegsinfekt: Symptome je nach Erreger unterschiedlich

Atemwegsinfekte machen sich, wie der Name schon sagt, vor allem in den Atemwegen bemerkbar – Schnupfen, Halsschmerzen und Husten sowie Heiserkeit sind darum typische Symptome, vor allem bei viralen Infekten wie einer Erkältung.

Wird die Infektion von Bakterien ausgelöst, können sich die Symptome etwas unterscheiden – häufig sind sie dann auf die von Bakterien besiedelte Stelle begrenzt (bei einer Angina etwa auf Halsschmerzen). Typisch bei bakteriellen Infektionen ist auch sehr hohes Fieber – dieses kann bei viralen Infektionen zwar auch auftreten (etwa bei der Grippe), bei Erkältungen ist es aber seltener. Typisch ist dann eine erhöhte Temperatur und ein allgemeines Krankheitsgefühl sowie Symptome, die durch die Atemwege „wandern“ – so wird beispielsweise der Schnupfen von Husten abgelöst.  

Wie werden Atemwegsinfekte behandelt?

In der Behandlung gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den verschiedenen Erregern: Gegen bakterielle Atemwegsinfekte helfen Antibiotika – bei viralen Infektionen haben diese Medikamente keine Wirkung. Bei diesen Erkrankungen genügt es in der Regel, auf körperliche Schonung und Hausmittel zu setzen – auch Medikamente wie Nasentropfen und Schmerzmittel sowie pflanzliche Arzneimittel helfen, die Beschwerden zu lindern.

Diese Maßnahmen haben sich bei viralen Infekten bewährt:

  • Pflege der Atemwege: Alles, was die Atemwege pflegt und feucht hält, macht es Erregern schwerer sich daran „festzuhalten“ – eine Inhalation mit Kochsalzlösung oder Zusätzen wie Kamille kann darum ebenso hilfreich sein wie der Wäscheständer mit der feuchten Wäsche im Schlafzimmer, der für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgt. Bei starkem Schnupfen sind zusätzlich abschwellende Nasentropfen ratsam, um einer Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung vorzubeugen.
  • Schmerzstillende Hausmittel: Bei Halsschmerzen haben sich Quarkwickel, Ingwertee (auch hilfreich bei Gliederschmerzen) sowie das Gurgeln mit Kochsalzlösung bewährt. Der Quark wirkt abschwellend und schmerzlindernd, Ingwer hat eine betäubende und antientzündliche Wirkung und die Kochsalzlösung desinfiziert den Rachen.
  • Pflanzliche Mittel: Auch Heilpflanzen können bei der Bekämpfung von Atemwegsinfekten unterstützen. Schlägt ein Virus auf die Bronchien, hilft etwa die Wurzel der südafrikanischen Kapland-Pelargonie, Symptome zu lindern und die Krankheitsdauer zu verkürzen.

Rezidivierende Atemwegsinfekte sollten abgeklärt werden

Als rezidivierende Atemwegsinfekte werden Erkrankungen der Atemwege bezeichnet, die häufig wiederkehren. Das kann entweder daran liegen, dass sich die Patient:innen mehrmals mit dem gleichen Erreger infizieren, oder aber daran, dass ein ruhender Infektionsherd erneut aktiviert wird.

Wer das zweite Mal innerhalb eines Monats erkältet ist, weiß natürlich nicht, ob es sich um denselben Erreger wie beim ersten Mal handelt – geschieht dies jedoch mit einer gewissen Regelmäßigkeit, ist ein Arztbesuch angeraten. Denn auch hinter häufigen Atemwegsinfekten mit unterschiedlichen Erregern können bisher unentdeckte Grunderkrankungen wie etwa Asthma oder COPD oder ein durch wiederum andere Vorerkrankungen (z.B. Diabetes oder HIV) geschwächtes Immunsystem stecken. Häufig ist auch „nur“ die falsche Ernährung oder zu wenig Schlaf der Auslöser der häufigen Erkältungen – dennoch sollten wiederkehrende Atemwegsinfekte vorsichtshalber immer abgeklärt werden.

Quellen:

Atemwegsinfektionen, in: infektionsschutz.de

What are the signs of an upper respiratory infection?, in: medicalnewstoday.com