Atemnot: Was sind Ursachen und Risikofaktoren?

Aus der Serie: Atemnot (Dyspnoe)

Hinter einer Atemnot können sich viele verschiedene Ursachen verbergen. Dabei stehen nicht alle in einem direkten Zusammenhang mit den Organen, die für die Atmung zuständig sind. Unter anderem kommen auch ein erhöhter Sauerstoffbedarf des Körpers oder ein verminderter Sauerstoff-Transport als Auslöser in Betracht.

Bei einer Atemnot ist es wichtig, die Ursache schnell zu identifizieren und eine Therapie einzuleiten. Denn selbst ein leichter Sauerstoffmangel kann auf Dauer zu Schäden in den unterschiedlichsten Geweben führen.

Anders sieht es aus, wenn die Atemnot durch psychische Ursachen entsteht. In diesem Fall haben die Betroffenen zwar Angst, nicht genug Luft zu bekommen, während der Körper tatsächlich genug Sauerstoff erhält, also keine physischen Folgen zu befürchten sind. Dennoch ist auch hier eine schnelle Behandlung angezeigt, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Das sind die wichtigsten Atemnot-Ursachen:

  • Erkrankungen der Lunge (z. B. akute oder chronische Bronchitis, chronische obstruktive Lungenerkrankung, Asthma bronchiale, Lungenentzündung, Lungenödem, Lungenembolie, Tumoren in der Lunge, Ablagerungen in der Lunge bei einer Staublunge, krankhafte Ausweitungen der Bronchien, Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose)
  • Probleme mit dem Kehlkopf, der für den Luftstrom wichtig ist, oder mit den Stimmbändern (z. B. Kehlkopfschwellung, Entzündung des Kehldeckels, Tumor am Kehlkopf, Krampf der Stimmbänder)
  • Störungen im Bereich der Luftröhre (z. B. Entzündung der Luftröhre, Verengung der Luftröhre, Tumor in der Luftröhre, Blockierung der Luftröhre durch einen Fremdkörper, Schwellungen der Schleimhäute, etwa bei Insektenstichen, Allergien oder als Nebenwirkung von Medikamenten)
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. Herzschwäche, koronare Herzkrankheit, Entzündung des Herzmuskels oder Herzbeutels)
  • Blutarmut
  • Fehlfunktionen der Nerven oder Muskeln, die für die Atmung zuständig sind
  • Probleme im Bereich des Brustraums (z. B. Rippenbruch, ausgeprägte Skoliose)
  • Infektionskrankheiten wie eine Erkältung oder Grippe erhöhen oftmals den Sauerstoffbedarf des Körpers. Teilweise beeinträchtigen sie zudem die Atmungsorgane (z. B. Tuberkulose). Einige typische Beispiele wie Diphtherie und Keuchhusten kommen in Deutschland dank umfassender Impfprogramme bei Atemnot jedoch nur selten als Ursache in Betracht.
  • erhöhter Sauerstoffbedarf (z. B. bei Schwangerschaft, Fettleibigkeit)
  • psychische Atemnot-Ursachen (z. B. Angststörungen oder Hyperventilieren in Stresssituationen)

Das Abhorchen von Lunge und Herz hilft, mögliche Ursachen für eine Atemnot auszuschließen