Atemnot beim Treppensteigen: Das sind 5 häufige Ursachen
Atemnot beim Treppensteigen kann harmlos sein, häufig ist es jedoch ein Warnsignal des Körpers. Welche Ursachen die Luftnot haben kann und wann sofort gehandelt werden muss.

Bewegung im Alltag ist wichtig. Was aber, wenn schon leichte Anstrengungen wie Treppensteigen Luftnot auslösen? Wer unter Atemnot beim Treppensteigen leidet, sollte die Beschwerden ernst nehmen und umgehend beim Arzt abklären lassen. Welche Ursachen hinter der Kurzatmigkeit stecken und was Sie selbst für Ihr Herz-Kreislauf-System tun können.
Atemnot bei starker Belastung ist normal
Schnell zum Bus laufen oder mit dem Fahrrad einen Berg hochfahren: Atemnot bei stärkerer Belastung ist eine normale Körperreaktion. Der Körper benötigt bei körperlicher Anstrengung mehr Sauerstoff, um die beanspruchten Muskeln gut versorgen zu können. Zudem erhöht sich der Kohlendioxidausstoß, sodass die Atmung intensiver wird. Wenn jedoch Atemnot schon bei geringer Belastung auftritt, sollten Betroffene ihre Symptome ärztlich abklären lassen.
Atemnot beim Treppensteigen: Welche Ursachen gibt es?
Bei einer Atemnot (Dyspnoe) haben Betroffene das Gefühl, trotz stärkerer Atmung nicht mehr genügend Luft zu bekommen. Die Luftnot kann harmlose Gründe haben, oftmals ist sie jedoch ein Symptom ernsthafter Erkrankungen. Atemnot kann insbesondere durch schwere Leiden der unteren Atemwege oder des Herzens ausgelöst werden.
1. Keine Kondition als Ursache für Atemnot beim Treppensteigen
Wer sich wenig im Alltag bewegt, kommt schon bei leichten Aktivitäten schneller aus der Puste. Bei mangelnder Fitness über einen längeren Zeitraum können Muskelkraft und Kondition abnehmen. Zudem verringert sich das Lungenvolumen. Infolgedessen spüren Betroffenen eine leichte Atemnot, wenn sie sich körperlich wieder mehr bewegen.
2. Luftnot beim Treppensteigen: Herzschwäche kann Auslöser sein
Wenn beim Treppensteigen die Luft wegbleibt, kann dies ein erstes Zeichen für eine anfängliche Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sein. Etwa 60 bis 95 Prozent der Menschen mit einer Herzschwäche leiden unter Atemnot. Bei dieser Erkrankung, insbesondere bei einer Linksherzinsuffizienz, lässt die Pumpkraft des Herzens allmählich nach, sodass weniger Blut in den Körperkreislauf gelangt. Die Folge: Organe und Muskeln erhalten weniger Sauerstoff und das Blut kann sich in der Lunge anstauen. Beides führt dazu, dass Betroffene schneller außer Atem geraten.
Wenn die Atemnot innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden in Ruhephasen auftritt, kann dies auf eine akute Herzinsuffizienz handeln. Hier ist sofortiges Handeln gefragt, da eine akute Herzschwäche Zeichen eines Herzinfarkts oder anderer Herzerkrankungen sein kann. Falls Sie eine akute Atemnot bemerken, sollte sofort der Notruf unter 112 gerufen werden.
3. Anämie als Ursache von Luftnot bei leichter Anstrengung
Bei einer Anämie, im Volksmund auch Blutarmut genannt, liegt ein Mangel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) vor, oftmals in Verbindung mit zu wenig roten Blutkörperchen. Die Folge ist eine schlechtere Sauerstoffversorgung des Körpers, da der Sauerstofftranssport verringert ist. Die Muskeln werden weniger mit Sauerstoff versorgt und häufig kommt es zu Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung. Atemnot kann vor allem bei einer Eisenmangelanämie auftreten – bei anderen Anämieformen können ganz andere Beschwerden überwiegen. Gut zu wissen: Anämie ist häufig keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom.
4. COPD kann Atemnot beim Treppensteigen auslösen
Am häufigsten leiden Raucher unter der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit, kurz COPD. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine chronische Entzündung, bei der nach und nach Lungengewebe zerstört wird. Kurzatmigkeit – neben Husten und Auswurf – kann ein erstes Anzeichen für COPD sein. Schon zu Beginn der Krankheit macht sich Atemnot und ein Engegefühl in der Brust bemerkbar, zunächst nur beim Treppensteigen oder schnellerem Gehen. Im weiteren Verlauf beschreiben Betroffene auch im Ruhezustand eine Luftnot – das ist ein Zeichen dafür, dass die Erkrankung weit fortgeschritten ist. COPD ist nicht heilbar, der Verlauf kann jedoch verlangsamt werden.
5. Adipositas erhöht Risiko für Atemnot
Menschen mit Übergewicht kennen das: Sie kommen bei körperlicher Anstrengung wie Treppensteigen stärker ins Schwitzen als Normalgewichtige und schnappen mehr nach Luft. Das übermäßige Fettgewebe belastet neben dem Herz-Kreislauf-System auch die Lungen. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen benötigt der Körper mit jedem Kilo mehr Sauerstoff und Blut. Zum anderen setzt sich bei Adipositas Fettgewebe auf dem Brustkorb und im Bauchraum ab – eine Belastung für die Lunge und somit für die Atmung. Hinzu können nächtliche Atemaussetzer, die sogenannte Schlafapnoe, kommen. Betroffene leiden dann nicht nur bei Belastung unter Atemnot, sondern auch während des Schlafens.
Neben diesen fünf Ursachen für Atemnot beim Treppensteigen können auch weitere schwere Erkrankungen dahinterstecken: Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, Lungenkrebs, Lungenembolie, Lungenentzündung oder Herzinfarkt. Aber auch Angststörungen und psychische Belastung können ein Gefühl der Luftnot auslösen.
Was hilft gegen Kurzatmigkeit bei Anstrengungen wie Treppensteigen?
Je nach Ursache können Sie selbst aktiv werden und ihr Herz-Kreislauf-System mit einfachen Maßnahmen unterstützen, wie zum Beispiel:
- Mehr Bewegung im Alltag: Mit Atemnot geht meistens auch ein Angstgefühl des Erstickens einher. Die Folge: Betroffene scheuen sich vor Bewegung und die Fitness nimmt immer weiter ab. Regelmäßige körperliche Bewegung ist jedoch wichtig, um die Atemnot etwas zu verringern. Für chronisch Lungenkranke bietet sich sogenannter Lungensport an – sprechen Sie Ihren Haus- oder Lungenfacharzt darauf an.
- Weißdorn als pflanzliche Unterstützung: Natürliche Helfer aus der Natur gibt es viele, wie zum Beispiel die Blüten und Blätter des Weißdorn-Baums. Aus ihnen kann ein Extrakt gewonnen werden, welcher das Herz-Kreislauf-System unterstützen kann. Hochkonzentrierte Extrakte aus Weißdorn können die Gefäßdurchblutung anregen und das Herz stärken, wenn sie regelmäßig eingenommen werden.
- Mit dem Rauchen aufhören: Rauchen schadet dem Körper, vor allem der Lunge. Wer also Atemnot vorbeugen möchte oder bei sich erste Anzeichen von Kurzatmigkeit feststellt, sollte im besten Fall auf Zigaretten verzichten. Aufzuhören ist für viele Raucher zwar nicht einfach, aber gesund für den gesamten Körper.
Wenn Sie unter Atemnot beim Treppensteigen leiden, wenden Sie sich an Ihren Arzt, um die Ursache abzuklären – je früher, desto besser.
Quellen:
Schnell außer Atem – ein Zeichen für Herzschwäche?, in: herzstiftung.de
COPD: Symptome, Entstehung, Formen, in: lungeninformationsdienst.de
Wenn die Luft wegbleibt, in: ifb-adipositas.de
Was hilft gegen Atemnot?, in: lungenaerzte-im-netz.de