Arzt sichert mit Untersuchungen die Hepatitis-Diagnose

Aus der Serie: Hepatitis

Wenn Sie unter Beschwerden leiden, die auf eine Hepatitis hinweisen, beginnt die Diagnose zumeist mit einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt (Anamnese).

Er fragt zum Beispiel, seit wann die Symptome bestehen und wie sie sich äußern, wie viel Alkohol Sie trinken, ob Sie Medikamente einnehmen, ob Kontakt mit Giftstoffen besteht und ob in Ihrer Familie bestimmte Stoffwechselstörungen und andere Erkrankungen vorkommen.

Die Farbe von Haut und Zunge helfen bei der Hepatitis-Diagnose

Bei einer körperlichen Untersuchung sieht er sich den weißen Teil (Skleren) Ihrer Augen an und achtet genau auf verschiedene kleine Signale: Eine gelbliche Färbung der Haut, rote oder verhärtete Handflächen, eine glatte, rote Zunge („Lackzunge“), bestimmte Hautflecken und weiße Nägel können Anhaltspunkte für eine chronische Hepatitis sein. Zudem tastet der Arzt den rechten Oberbauch ab – so kann er fühlen, ob die Leber angeschwollen ist. Auch ob sie sich hart, weich oder knotig anfühlt, bietet erste Anhaltspunkte für die Hepatitis-Diagnose.

Nun nimmt der Arzt für die Laboruntersuchung Blut ab. Wichtig sind dabei vor allem die sogenannten Transaminasen, die Enzyme GOT, GPT, GLDH und LDH. Daran, welche dieser Enzyme in welcher Konzertration erhöht sind, kann der Arzt das Ausmaß einer Leberschädigung abschätzen. Auch ein Anstieg von Bilirubin, Gallensäuren und anderen Stoffwechselprodukten im Blut ist ein Hinweis, dass die Leber nicht richtig arbeitet.

Für eine gesicherte Hepatitis-Diagnose führt der Mediziner zuerst ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten

Antikörper-Nachweis im Blut

Bei Verdacht auf eine akute oder chronische Hepatitis wird außerdem untersucht, ob im Blut Antikörper gegen die verschiedenen Hepatitis-Erreger (zum Beispiel Hepatitis-A-Virus oder Hepatitis-B-Virus) zu finden sind. Dies weist auf eine akute oder überstandene Infektion mit dem jeweiligen Virus hin. Gleichzeitig können spezielle Tests die Viren selbst (beziehungsweise ihre Hülle oder ihr Erbmaterial) nachweisen und so die Hepatitis-Diagnose sichern. Ob und wie viele Viren sowie Antikörper nachweisbar sind, schwankt im Verlauf der Erkrankung, sodass der Arzt anhand der Werte im Idealfall auch das Stadium der Infektion einschätzen kann.

Häufig untersucht der Arzt die Leber bei Verdacht auf eine Hepatitis mit einem Ultraschallgerät (Sonografie). So kann er genau sehen, ob die Leber vergrößert ist, wie ihre Oberfläche aussieht und ob eine Fettleber besteht. Auch Tumoren und andere Veränderungen, die der Leber schaden, lassen sich bei der Sonografie darstellen. Bei Verdacht auf bestimmte Erkrankungen sind eventuell speziellere bildgebende Verfahren hilfreich, zum Beispiel ein Ultraschall durch die Gallengänge „von innen“ (Endosonografie) oder eine Computertomografie (CT).

Leberpunktion zur Hepatitis-Diagnose

Wichtig ist in vielen Fällen einer Hepatitis auch eine sogenannte Leberpunktion. Hierbei entnimmt der Arzt – oft unterstützt durch einen Ultraschall, um die relevanten Stellen zu finden – mit einer speziellen Nadel eine zylinderförmige Gewebeprobe. Im Labor folgt eine feingewebliche (histologische) Untersuchung dieses Materials, zur genaueren Diagnose einer Hepatitis.