Arthrose-Therapie: Die modernsten im Überblick

Knorpelschäden, Steifheit, Schmerzen: Der Gelenkverschleiß kann Betroffenen viel von ihrer Lebensqualität nehmen. Häufig sind es Knie und Hüfte, die von Jahr zu Jahr immer mehr Schmerzen bereiten. Aber auch andere Gelenke können sich abnutzen. Welche Arthrose-Therapie wirklich die Gelenke schützt, erfahren Sie hier.
Zuerst bemerkten Betroffene einen stechenden Schmerz in Alltagssituationen wie dem Treppensteigen. Auf den ersten paar Stufen schmerzen die Knie, dann macht das Gelenk plötzlich auch morgens zu schaffen. Aber immer nur für kurze Zeit. Und nach ein paar Schritten ist der Schmerz wieder weg.
Schleichender Verlauf
Diese Anlaufschmerzen sind typisch für einen beginnenden Gelenkverschleiß (Arthrose). In diesem Stadium macht die Erkrankung den Betroffenen so gut wie keine ernsthaften Probleme. Aber sie ist ein Warnzeichen. Denn bei vielen werden die Beschwerden im Laufe der Jahre heftiger und rauben immer mehr Lebensqualität.
Nach Ursachen forschen
Doch so weit muss es nicht kommen. Das weiß auch Dr. Volker Schlicht. "Um gezielt etwas gegen Gelenkschmerzen tun zu können, muss zunächst geklärt werden, welche Ursachen sie haben. Handelt es sich um Begleiterscheinungen einer Krankheit wie Gicht oder Rheuma? Oder sind die schmerzenden Gelenke durch Fehlhaltungen oder Überlastung entstanden?" Erst dann ergibt eine Arthrose-Therapie Sinn.
Es kann alle Gelenke treffen
Schon diese Fragen zeigen: Die Ursachen für Arthrose sind äußerst vielfältig. Die Vererbung spielt ebenso eine Rolle wie Gelenkfehlstellungen (z. B. X-Beine), langjährige Überlastung (durch harte körperliche Arbeit) oder Stoffwechselkrankheiten.

Und der Verschleiß kann alle möglichen Gelenke betreffen. Besonders häufig ist er in den Knien und in der Hüfte. Arthrose entsteht aber auch in den Fingern, Füßen oder in der Wirbelsäule.
Leider nicht heilbar
Arthrose ist eine echte Volkskrankheit. Denn da wir immer älter werden, trifft der Verschleiß irgendwann fast jeden. Und: Arthrose ist leider nicht heilbar. Doch die Schmerzen lassen sich mit der richtigen Arthrose-Therapie lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Der wichtigste Tipp für Betroffene lautet: Bleiben Sie in Bewegung.
Arthrose-Therapie: Bewegung
Denn auch wenn es wehtut, Bewegung ist die einzige Art und Weise, wie der angegriffene Gelenkknorpel mit den wichtigen Nährstoffen versorgt werden kann. Das Gewebe hat keine eigene Blutversorgung, die Nährstoffe gelangen nur in den Knorpel, wenn er regelmäßig be- und entlastet wird.
Ab einer gewissen Stufe der Erkrankung fallen ruckartige Bewegungen und sogar Laufen schwer. Radfahren und Schwimmen mit ihren sanften Abläufen sind aber fast immer möglich.
Arthrose-Therapie: Gewichtsverlust
Wichtig ist für Arthrose-Patienten auch, die Gelenke zu entlasten. Und das heißt: abspecken! Denn jedes zusätzliche Kilo Körpergewicht drückt auch auf die Gelenke. Fehlhaltungen sollten Sie ausgleichen. Das geht zum Beispiel durch spezielle Pufferabsätze oder Einlagen in den Schuhen.
Arthrose-Therapie: Entlastungsorthesen
Der Orthopäde und Spezialist für Erkrankungen am Kniegelenk Prof. Dr. med. Christoph Becher von der ATOS Klinik Heidelberg empfiehlt Entlastungsorthesen: „Ich sehe in meiner Sprechstunde immer mehr junge Patienten, die wegen einer Arthrose nach Unfällen oder bei Achsfehlstellungen der Beine (zum Beispiel dem klassischen O-Bein) Beschwerden haben. Orthesen bieten in der Behandlung der Arthrose eine gute Option um Beschwerden zu lindern, Operationen zu vermeiden oder das Operationsergebnis zu verbessern."
Arthrose-Therapie: Medikamente
Nicht zuletzt, weil die Arthrose so weitverbreitet ist, wird auf diesem Gebiet auch viel geforscht. Zur Arthrose-Therapie mit Krankengymnastik, Massagen, Wärme- und Kältebehandlung kommen auch immer mehr Medikamente. Die wichtigsten bekämpfen die Schmerzen und hemmen Entzündungen. Denn in schweren Fällen können sich die Gelenke regelmäßig entzünden. Dann wird sogar Kortison gespritzt.

Einige Orthopäden spritzen auch Hyaluronsäure direkt in die betroffenen Gelenke. Diese Arthrose-Therapie kann für etwa ein Jahr die Beschwerden lindern. Eine Garantie gibt es aber nicht. Ebenso wie bei Nahrungsergänzungsmitteln mit den Inhaltsstoffen Chondroitinsulfat und Glucosaminsulfat – auch wenn sie in einigen Studien die Arthrose-Beschwerden abschwächen konnten.
Arthrose-Therapie: Das ist gut für Ihre Gelenke
- Muskelaufbau: Durch ein gezieltes Aufbautraining machen Sie Ihre Gelenke stabiler. Auf diese Weise lassen sich Fehlbelastungen und auch Arthrose vermeiden.
- Schonkost: Eine fettarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse wirkt Entzündungen entgegen. Und jedes Kilo weniger belastet die Gelenke nicht mehr.
- Bewegung: Gehen Sie regelmäßig spazieren und häufig schwimmen. Dauerhafte und sanfte Bewegungen lassen sich leicht in Ihren Alltag einbauen.
Arthrose-Therapie: Das ist schlecht für Ihre Gelenke
- Belastungen: Jahrelange harte körperliche Arbeit oder auch Fehlbelastungen machen die Knorpel unheilbar kaputt. Viele merken das zuerst beim Treppensteigen.
- Wurst: Fleisch, Wurst und alle tierischen Fette enthalten viel Arachidonsäure. Die fördert im Körper Entzündungen und erhöht so Gelenkbeschwerden.
- Diabetes: Stoffwechselkrankheiten wie Gicht oder Diabetes können Arthrose verstärken. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutzucker und Ihren Harnsäurespiegel (wichtig für Gicht).
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