Arthrose – das hilft wirklich

„Sie leiden unter Gelenkverschleiß.“ – Wenn der Arzt die Diagnose Arthrose stellt, sind die meisten Betroffenen geschockt. Doch das Fortschreiten dieser Krankheit lässt sich effektiv ausbremsen.

Arthrose ist eine echte Volkskrankheit: Jeder fünfte Befragte zwischen 18 und 79 Jahren gab in einer aktuellen Studie an, bei ihm sei sie schon mal ärztlich diagnostiziert worden. Mediziner registrieren besonders besorgt, dass immer mehr und zunehmend jüngere Patienten daran erkranken. Schätzungen zufolge zeigen sich bereits bei 50 Prozent der 30-Jährigen erste bedenkliche Abnutzungserscheinungen des Knorpels. Sie münden vielfach in einen schweren Gelenkverschleiß, der auf Kosten der Beweglichkeit und auch der Lebensqualität geht. Es kann ein Teufelskreis aus Schmerz, weniger Bewegung, Angst und daraus resultierend stärkeren Schmerzen entstehen.

Pfefferminzöl
Pfefferminzöl wirkt wohltuend bei Gelenkschmerzen – in der Kombination mit Eukalyptus- und Rosmarinöl Foto: iStock

Natürliche Heilmethoden auf dem Vormarsch

Doch jetzt die gute Nachricht: Die Forschung ist in den vergangenen Jahren einen enormen Schritt weitergekommen. Es wird nicht mehr immer sofort operiert – natürliche Alternativen stehen im Vordergrund der Therapie. Denn: Wird die Arthrose frühzeitig und konsequent behandelt, kann man ihr Fortschreiten sogar stoppen. Der erste Schritt, um das zu erreichen, ist die Schmerzfreiheit. Sie lässt sich zum Beispiel mit Medikamenten und unterstützenden Wärme- oder Kälte-Anwendungen erzielen. Manche schwören auch auf die Einnahme homöopathischer Präparate, auf Akupunktur, Massagen oder Elektrotherapien, bei denen künstlich erzeugte Nervenreize bestimmte Schmerzsignale überlagern. Letztlich sollte man sich mit dem Arzt abstimmen und dann individuell ausprobieren, was am besten wirkt.

Bewegung ist das A und O

Schritt zwei – und das absolute Muss jeder Arthrose-Therapie – ist tägliche gelenkschonende Bewegung. Krankengymnastik und regelmäßiger Sport machen mobiler, weil der stete Wechsel zwischen Be- und Entlastung des Gelenks dafür sorgt, dass der Gelenkknorpel ausreichend Nährstoffe erhält. Er kann dann wieder besser als Stoßdämpfer wirken und selbst kritische Belastungen so abfedern, dass sie keine Knochenreizungen hervorrufen. Außerdem trainiert Bewegung das Muskelkorsett, das unsere Gelenke von außen stützt. Aqua-Gymnastik ist hervorragend geeignet, um die Muskeln zu stärken und die Gelenke zu stabilisieren. Schwimmbretter und andere Auftriebshilfen geben hier noch zusätzlich Halt und Sicherheit. Wichtig ist allerdings, dass die Übungen unter fachlicher Anleitung ausgeführt werden. Auch Radeln in der Ebene und Walking sind mit der richtigen Technik sehr gelenkstärkend. Besonders die Nordic-Walking-Variante mit Stöcken ist zu empfehlen.