Arthrose beim Hund: Wie wird der Gelenkverschleiß behandelt?

Arthrose tritt bei Hunden häufig auf, etwa jeder fünfte Hund leidet unter dem Gelenkverschleiß. Sie ist eine chronische Erkrankung der Gelenke, die frühzeitig erkannt werden sollte. Sie lässt sich nicht heilen, aber ihr Fortschreiten kann hinausgezögert werden.

Ein liegender Hund wird am Hüftgelenk massiert
Eine Arthrose beim Hund ist sehr schmerzhaft – Bewegung muss ein, auch Physiotherapie mit gezielten Übungen kann helfen Foto: iStock-1246555859 Matic Grmek

Was ist eine Arthrose beim Hund?

Arthrose beim Hund ist eine Abnutzung des Gelenkknorpels (Osteoarthrose), die eine schmerzhafte Veränderung der Gelenke nach sich zieht – wie beim Menschen auch. Betroffen sind vor allem die Hüftgelenke, aber auch Gelenke der Wirbelsäule oder der Beine. 

Wenn Knochen auf Knochen reibt, sind die Schmerzen für den Vierbeiner oft unerträglich, er ist in seiner Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Tierärzte bezeichnen dies als Arthrosis deformans. 

Es gibt zwei Arten der Arthrose bei Hunden: Die primäre Arthrose ist erblich und betrifft vor allem große Hunderassen. Die sekundäre Arthrose kommt wesentlich häufiger vor. Sie tritt als Folge einer Hüftgelenksfehlstellung (Hüftdysplasie), eines Unfalls oder – in den meisten Fällen – nach einer akuten Entzündung im Gelenk, einer Arthritis, auf.

Wie äußert sich der Gelenkverschleiß?

Ein typisches Symptom für Gelenkprobleme ist das sogenannte „Einlaufen“: Nach einer Ruhephase müssen sich die Vierbeiner erst aufwärmen. Hunde mit Arthrose kostet es große Anstrengung, Treppen zu steigen oder aus dem Liegen aufzustehen. Der Gang ist schleppend, das Tier zeigt wenig Appetit. Häufig ist das betroffene Gelenk geschwollen und wärmer als seine Umgebung. Bei Anzeichen wie Lahmheit oder Steifheit ist die Arthrose beim Hund bereits weit fortgeschritten. 

Arthrose beim Hund – was hilft?

Eine Arthrose beim Hund bedarf immer einer Behandlung. Es stehen je nach Schwere und Verlauf des Gelenkverschleißes verschiedene Therapieansätze zur Verfügung:

  • Medikamente: Die Therapie mit schmerzstillenden Mitteln (Analgetika) sollte so früh wie möglich beginnen und zunächst für 4 bis 12 Wochen durchgeführt werden. Methode der Wahl sind NSAIDs (Nicht-Opioid-Analgetika). Bei Langzeitanwendung ist eine regelmäßige tierärztliche Kontrolle nötig. Schmerzmittel bei Arthrose ermöglichen dem Hund, seine Schonhaltung aufzugeben.
  • Bewegung: Der tägliche Spaziergang muss sich den Möglichkeiten des Hundes anpassen. Ausgiebige Bewegung ist wichtig. Nur Gelenke, die bewegt werden, produzieren Gelenkflüssigkeit
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen bewegen schonend das Gelenk, dazu zählen z. B. das Cavaletti-Training mit niedrigen Hürden. Der Hund mit Arthrose soll hierbei langsam über die Hindernisse steigen und sie nicht durch Springen überwinden.

  • Ernährung: Zur Stärkung des Gelenkknorpels werden Omega-3-Fettsäuren, z. B. aus Lein- und Fischöl, Vitamin C, E und Selen (Antioxidantien) mit entzündungshemmender Wirkung sowie Glucosamin (Extrakt aus der Grünlippmuschel) eingesetzt. Außerdem kann Chondroitinsulfat verabreicht werden. Es ist Bestandteil von Gelenkknorpel und -flüssigkeit.
  • Homöopathie: Gegen Arthrose beim Hund setzen manche Tierhalter auf Homöopathie. Unterstützend kann bei Schmerzen Ledum D6 oder Rhus toxicodendron D6 verabreicht werden.

  • Heilpflanzen: Den Wirkstoffen der afrikanischen Teufelskralle werden gelenkfördernde Eigenschaften zugesprochen. In der Phytotherapie wird Teufelskralle bei Menschen mit leichten Gelenkbeschwerden eingesetzt. Auch für die Behandlung der Arthrose beim Hund kann die gemahlene Wurzel der Teufelskralle in Form von Granulat, Pulver oder Tropfen dem Essen beigemischt werden.

Quellen:

Schmidt-Röger, Heike (2013): Praxishandbuch Hunde, München: Verlag Gräfe und Unzer
Bucksch, Martin (2013): Kosmos Praxishandbuch Hundekrankheiten, Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag
Wolff, Hans Günter (2019): Unsere Hunde – gesund durch Homöopathie, Stuttgart: Georg Thieme Verlag
Fischer, Elke (2016): Homöopathie für Hunde, München: Verlag Gräfe und Unzer
Empfehlungen für die Schmerztherapie bei Kleintieren, in: bundestieraerztekammer.de