Aromatherapie: Heilung durch ätherische Öle
Ätherische Öle haben nicht nur einen angenehmen Geruch, sondern auch eine heilsame und wohltuende Wirkung. Und diese kann mithilfe der Aromatherapie entfacht werden.

Die Aromatherapie hat bei vielen Menschen, die sich mit Naturheilkunde beschäftigen, die Nase vorn – denn genau dieses Sinnesorgan spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Der Einsatz von ätherischen Ölen ist nicht nur eine ziemlich dufte Sache, sondern kann auch das Wohlbefinden steigern und die Gesundheit fördern. Doch was ist dran an der heilenden Wirkung, die der Aromatherapie nachgesagt wird?
Aromatherapie als Behandlungsform
Zugegeben, Skepsis spielt bei der Aromatherapie immer etwas mit. Doch die ganzheitliche Wirkung auf Geist und Körper ist in vielen Fällen unverkennbar. Deswegen hat sich die Arbeit mit ätherischen Ölen mit den Jahren zu einer beliebten Behandlungsform entwickelt, die über die Nutzung in heimischen Bädern und Wellnessoasen weit hinausgeht. Sogar in Kliniken steigt das Interesse an dieser Art der Naturheilkunde, welche die Selbstheilungskräfte der Patienten wecken soll.
Das Evangelische Krankenhaus Wesel führte zum Beispiel die Aromapflege als unterstützende Maßnahme in Ergänzung zu den ärztlichen Therapien ein. Die angenehm riechenden Essenzen halfen dort bei der Heilung von Verbrennungen und wirkten sich positiv auf das Verhalten dementer sowie schwer kranker Menschen aus. Zedernöl zum Beispiel soll eine heilende Wirkung bei Bluthochdruck haben.
Was ist eine Aromatherapie?
Die Aromatherapie ist eine alternative Heilmethode, die auf den Prinzipien der Naturheilkunde basiert. Dabei werden verschiedene ätherische Öle - wie zum Beispiel Boldo oder auch Ylang-Ylang-Öl - angewendet, die das Wohlbefinden oder die Gesundheit fördern sollen.
Die Öle werden aus unterschiedlichen Pflanzen wie Ingwer, Jasmin, Rose sowie Lavendel gewonnen, deren Inhaltsstoffe in die Luft aufsteigen und für einen wohltuenden Duft sorgen. Ob man den Geruch als angenehm empfindet oder nicht, hängt allerdings unter anderem auch von individuellen Vorlieben und bisherigen Erlebnissen ab, mit denen der Duft womöglich verbunden wird.
Wirkungsformen der Aromatherapie
Für die Aromatherapie spricht besonders ihre komplexe, ganzheitliche Wirkungsweise. Sie soll nämlich nicht nur den Körper, sondern auch die Seele und den Geist behandeln. Daher kommt die Aromatherapie bei vielen verschiedenen Beschwerden zum Einsatz. Weil Düfte unsere Gefühle beeinflussen, kann die Heilkunst in schlechten Zeiten die Stimmung aufhellen, an turbulenten Tagen beruhigend wirken, den Tiefschlaf fördern oder insgesamt für psychisches Gleichgewicht sorgen.
Das kann auch die Wissenschaft nicht bestreiten, denn hierbei handelt es sich um einen ganz natürlichen biologischen Vorgang – Pflanzen können sich mit ihren ätherischen Ölen zum Beispiel vor Krankheiten oder äußeren Einwirkungen schützen und Erreger bekämpfen. Und diese Wirkungsweise macht sich die Aromatherapie zunutze.
Der menschliche Körper profitiert besonders von der antibakteriellen, antiviralen, ja sogar pilzhemmenden Wirkung, die manche ätherische Öle mit sich bringen. So kann man damit zum Beispiel Hautentzündungen, Wunden oder Erkältungen behandeln.
Ätherische Öle können zudem auch die Atemwege befreien, die Verdauung fördern, Krämpfe lösen oder die Haut pflegen. Dabei ist zu beachten, dass je nach Situation andere ätherische Öle ausgewählt werden sollten, da sie unterschiedlich wirken.
Anwendung der Aromatherapie
Bei der Aromatherapie führt nicht nur ein Weg zum Wohlsein. Mittlerweile haben sich verschiedene Möglichkeiten etabliert, welche die Heilkunst so attraktiv machen. Im Wellnessbereich sind es zum Beispiel Massagen mit ätherischen Ölen und die Anwendung in Bädern, die das seelische und körperliche Wohlbefinden fördern.
Im Hausgebrauch sind je nach Diagnose die orale Einnahme oder Inhalation der jeweiligen Öle sowie Kompressen beliebt. Die Aromatherapie findet aber auch mithilfe einer Duftlampe oder Duftkerze Anwendung, wodurch ätherische Öle in der Luft verdampfen und so das Wohlbefinden steigern können.
Gefahren der Aromatherapie
Besonders für Laien ist eine Behandlung mit der Aromatherapie nicht ganz ungefährlich. Die Wirkung von ätherischen Ölen sollte nicht unterschätzt werden, denn diese sind prinzipiell hochkonzentriert und könnten je nach Anwendung Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen hervorrufen.
Zudem könnten allergische Reaktionen, toxische Erscheinungen und bei empfindlicher Haut sogar Reizungen oder Verätzungen auftreten. Vorsicht ist besonders bei ätherischen Ölen gefragt, die synthetisch hergestellt wurden. Aber auch die pflanzlichen Originale können Giftstoffe enthalten, weswegen man nicht leichtsinnig von der Aromatherapie Gebrauch machen sollte.
Welche Öle helfen bei welcher Diagnose?
Öle gegen Kopfschmerzen
- Lavendel
- Rose
- Melisse
- Thymian
Öle gegen Schlafstörungen und Stress
- Fenchel
- Sandelholz
- Lavendel
- Bergamotte
- Orangenöl
Öle gegen Erkältungen
- Minze
- Eukalyptus
- Teebaum
- Zitrone
Öle gegen allgemeine Darmkrankheiten
Öle gegen Menstruationsbeschwerden
- Kamille
- Majoran
- Ylang-Ylang
- Zimt
Öle bei Hautproblemen
Quellen:
- Lexikon der Aromatherapie
- Aromapflege: Dufte Alternative
- Im Reich der Sinne