Antibiotika und Sport: Verträgt sich das?
Antibiotika und Sport: Ist diese Kombination ratsam? Das rät der Experte!
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Wer aufgrund einer Infektion Antibiotika einnimmt, fühlt sich häufig nach wenigen Einnahmen bereits deutlich besser. Ist es dann ratsam, direkt wieder mit dem Training zu beginnen? Oder sollten Antibiotika und Sport besser nicht kombiniert werden?
Darf man mit Antibiotika Sport machen?
„Frühestens drei Tage nach der letzten Antibiotika-Einnahme sollten wir langsam wieder mit dem Sport beginnen“, erklärt der Sportmediziner Professor Alexander Rondeck.
Der Grund: Der Körper kämpft gegen eine Infektion an – um die Genesung zu unterstützen, sollten Betroffene ihrem Organismus Ruhe gönnen.
Antibiotikum und Sport: Herz in Gefahr
Eine Überanstrengung kann den Körper schwächen und sogar dazu führen, dass sich die Krankheitserreger weiter im Körper ausbreite. Im schlimmsten Fall kann ein verschleppter Infekt sogar den Herzmuskel angreifen und dort eine Entzündung auslösen.
„Keime setzen sich an den Herzklappen fest, das Organ entzündet sich. Folge kann eine Herzschwäche sein“, warnt der Experte. Eine 25-Jährige kann so auf einmal die Herzleistung einer 60-Jährigen haben – und das ist zum Teil unumkehrbar.
Sport nach Antibiotika: Langsamer Trainingsstart
Nach der Beendigung der Therapie ist daher ein langsamer Einstieg wichtig: Wer zuvor 45 Minuten gejoggt hat, der startet zweimal mit nur 15 Minuten und macht dann zweimal mit 30 Minuten weiter. Wenn diese Steigerung keine Probleme macht, darf das Training wieder auf 45 Minuten ausgedehnt werden.
Schmerzmittel und Sport: Ebenfalls gefährlich
Auch Schmerzmittel vor dem Sport sind keine gute Idee. Denn Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac und Aspirin werden über die Niere abgebaut. „Machen wir Sport, werden vorrangig die Muskeln mit Blut versorgt, Nieren und der Magen-Darm-Trakt dafür weniger durchblutet“, erklärt der Sportmediziner.
„Beim Schwitzen verlieren wir Flüssigkeit, wodurch die Konzentration des Wirkstoffs in den Organen steigt.“ Eine Studie zeigt: Ausdauer-Athleten, die vor einem Marathon Schmerzmittel einnehmen, haben ein bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufprobleme bis hin zum Nierenversagen zu erleiden.
Problematisch ist auch der Versuch, Gelenk- und Muskelschmerzen vor dem Lauf mit Medikamenten zu betäuben – denn der Schmerz zeigt ja an, dass der Körper eine Pause braucht. Werden diese Warnsignale ignoriert und mit Medikamenten „ausgeschaltet“, drohen ebenfalls schwere Folgeschäden wie eine Herzmuskelentzündung.
Medikamente und Sport: Immer vorher abklären
Es gibt weitere Medikamentengruppen, deren Einnahme in Kombination mit körperlicher Anstrengung zu Problemen führen kann. Darum gilt: Wer Sport treiben und gleichzeitig Medikamente einnehmen möchte, sollte dies immer zuvor mit der behandelnden Ärztin oder Arzt besprechen. Antibiotika und Sport zu kombinieren, ist in der Regel aber keine gute Idee.
Unser Experte: Prof. Dr. med. Alexander Rondeck ist Sportmediziner am Zentrum für Stress-, Schmerz- und Sportmedizin in München.