Aneurysma: Tödliche Gefahr für Herz und Hirn
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
- Aneurysma: Am häufigsten sind Männer betroffen
- Welche Formen eines Aneurysmas gibt es?
- Welche Aneurysma-Ursachen gibt es?
- Diese Aneurysma-Symptome können auftreten
- Aneurysma: Diagnose durch den Arzt
- Ein Aneurysma wird meist durch eine Operation entfernt
- Welche Aneurysma-Behandlung gibt es noch?
- Wie lässt sich einem Aneurysma vorbeugen?
Ein Aneurysma entwickelt sich schleichend, verursacht keine Beschwerden und kann doch tödlich sein. Dabei handelt es sich um die Aussackung einer Hauptschlagader – hauptsächlich im Bauchraum oder im Gehirn, aber auch am Herzen. Die Gefäßwand dehnt sich allmählich auf wie ein Luftballon, wird dünner und droht zu platzen. Jetzt besteht Lebensgefahr!
Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine dauerhafte Aussackung einer Hauptschlagader. Anfangs verursacht das Phänomen meist keine Beschwerden. Die Gefäßwand dehnt sich jedoch mit zunehmender Größe des Aneurysmas immer weiter aus und kann schlimmstenfalls platzen, wodurch lebensgefährliche Blutungen entstehen können. Ein solcher Notfall muss sofort behandelt werden – in der Regel in Form eines operativen Eingriffs. Bei kleineren Aneurysmen, die keine Beschwerden verursachen, versucht man stattdessen, die Gefäßerweiterung einzudämmen.
Generell kann ein Aneurysma an jeder Arterie auftreten. Am häufigsten entsteht es im Bauchbereich an der Hauptschlagader, es kann aber auch auf Höhe der Brust und an Hirngefäßen auftreten. Nach einem Herzinfarkt kommt es manchmal zu einer Aussackung an der Herzwand (Herzwandaneurysma). Liegt das Aneurysma im Bauchraum, an den Arm- oder Beinarterien, kommt es häufig zu einem Blutgerinnsel (Thrombus). Löst dieses sich ganz oder auch nur teilweise und wird mit dem Blutfluss weitertransportiert, kann es andere Gefäßabschnitte verstopfen. In diesem Fall sprechen Ärzte von einer Embolie.
Aneurysma: Am häufigsten sind Männer betroffen
Betroffen sind vor allem Männer im Alter von 50 bis 70 Jahren. Das Tückische an einem Aneurysma ist, dass man meist gar nichts von seiner Entstehung bemerkt. Erst wenn die Aussackung eine gewisse Größe erreicht hat und angrenzende Organe bedrängt, können Symptome auftreten, zum Beispiel Atembeschwerden, Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen, Rückenschmerzen oder auch starker Harndrang.

Welche Formen eines Aneurysmas gibt es?
Wissenschaftler unterscheiden drei Arten Aneurysmen, obwohl nur das „echte Aneurysma“ (Aneurysma verum) eine tatsächliche Gefäßerweiterung darstellt. Diese Form ist auch am meisten verbreitet – es beschreibt eine Erweiterung aller drei Schichten der Gefäßwand. Die zweite Form, das sogenannte „falsche Aneurysma“ (Aneurysma falsum oder spurium) wird so bezeichnet, weil es außerhalb der Gefäßwand entsteht. Dazu kommt es zum Beispiel durch eine Arterienverletzung: Blut tritt aus dem Gefäß aus und bildet zunächst ein Hämatom. Dieses wird schließlich zu einem Blutgerinnsel, das von einer Bindegewebskapsel überzogen wird.
Die dritte Form ist das sogenannte gespaltene Aneurysma (Aneurysma dissecans). Dabei werden die Gefäßwände geteilt, so dass eine zweite, „falsche“ Blutbahn entsteht. Der Blutfluss in diesem „Hohlraum“ kann die eigentliche Blutbahn zusammendrücken, wodurch Durchblutungsstörungen auftreten können. Das gespaltene Aneurysma wird mit der Zeit immer größer und reißt schlimmstenfalls. Dadurch kann der Betroffene innerlich verbluten.
Welche Aneurysma-Ursachen gibt es?
Ein Aneurysma ist häufig Folge einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose), die oft durch Bluthochdruck oder starkes Rauchen hervorgerufen wird. Die Gefäßwand wird starr und verliert ihre Elastizität. Mit der Zeit kommt es durch den hohen Blutdruck im Gefäß dann zu einem Aneurysma in Form einer sackartigen Erweiterung. Manchmal ist das Phänomen auch die Folge von Infektionen oder Entzündungen. Und in seltenen Fällen ist es angeboren, beispielsweise durch Bindegewebsstörungen oder eine Fehlbildung der Blutgefäße.

Diese Aneurysma-Symptome können auftreten
Erst wenn sich der Gefäßabschnitt, an dem sich das Aneurysma befindet, stark geweitet hat und gegen die inneren Organe drückt, treten die ersten Symptome auf. Diese sind häufig anfangs recht unspezifisch und äußern sich je nach Lage des Aneurysmas anders. Liegt es im Brustraum, treten folgende Aneurysma-Symptome auf:
- Husten
- Heiserkeit
- Schluckbeschwerden
- Atembeschwerden
- Durchblutungsstörungen in den Armen
Bei einem Herzaneurysma sind folgende Symptome häufig:
Reißt ein Aneurysma oder spaltet das Blutgefäß, setzen plötzliche, starke Schmerzen ein. Wo diese auftreten, hängt ebenfalls von der Lage des Aneurysmas ab. Liegt es im Bauchraum, treten die Schmerzen meistens im Unterbauch sowie in den Flanken auf und strahlen bis in den Rücken oder in die Beine. Im Brustbereich verursacht ein gerissenes Aneurysma starke Brustschmerzen, wobei die Symptome denen des Herzinfarkts ähneln. Ein gerissenes Hirnaneurysma kann dagegen Beschwerden wie plötzliche starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Schmerzen im Gesicht auslösen. Generell gilt: Die durch den Riss entstehenden inneren Blutungen können sehr schnell lebensbedrohlich sein.
Aneurysma: Diagnose durch den Arzt

Meist wird ein Aneurysma bei einer routinemäßigen Ultraschall-Untersuchung entdeckt. Deshalb empfehlen die Ärzte auch jedem, der unter Arteriosklerose leidet, solche Vorsorge-Kontrollen in den vorgesehenen Zyklen durchführen zu lassen. Das gilt auch für Menschen, in deren Familie bereits ein Aneurysma diagnostiziert wurde.
Allerdings lassen sich nicht alle Abschnitte der Körperschlagader durch einen Ultraschall erfassen. Liegt ein konkreter Verdacht auf ein Aneurysma vor, wird der Arzt eine genaue Diagnose durch eine Computertomografie anordnen. Bei einem Herzaneurysma greift man stattdessen auf die sogenannte Echokardiografie zurück: Dabei werden die Gefäße mithilfe eines Kontrastmittels auf einem Röntgenbild dargestellt.
Die eher selten auftretenden Aneurysmen in Armen oder Beinen lassen sich manchmal als pulsierende Verdickung ertasten. Im Bauchraum funktioniert diese Art der Aneurysma-Diagnose nur, wenn die Gefäßerweiterung bereits sehr stark und der Patient zusätzlich schlank ist. Übergewicht macht das Ertasten des Phänomens fast unmöglich, weshalb hier in der Regel auf eine Ultraschalluntersuchung zurückgreifen wird.
Zur Aneurysma-Diagnose kann der Arzt außerdem die Arterien abhören: Sind die Gefäße gedehnt, macht sich das durch Strömungsgeräusche bemerkbar, die im Rhythmus des Herzschlags auftreten.
Ein Aneurysma wird meist durch eine Operation entfernt
Generell gilt: Je größer das Aneurysma, desto mehr Druck lastet auf der Gefäßwand – und desto größer ist das Risiko für einen Riss. Da die Wahrscheinlichkeit dafür bei Frauen generell höher ist, raten Ärzte ihnen ab einem Durchmesser von 4,5 Zentimetern zur vorbeugenden Operation. Bei Männern liegt der Richtwert bei 5,5 Zentimetern.
Während der Operation wird das Aneurysma entfernt und das Gefäß dann mit einer Prothese, dem sogenannten Stent, wieder verbunden, damit das Blut problemlos fließen kann. Liegt ein Hirnaneurysma vor, kann man eine von zwei möglichen Techniken einsetzen. Bei der endovaskulären Methode werden mithilfe eines dünnen Katheters sogenannte Coils (Platinspiralen) ins Gehirn eingeführt, die das Aneurysma ausfüllen. So entsteht ein erwünschter Thrombus, der die Gefäßaussackung verschließt. Allerdings ist diese Methode nicht ganz ohne Risiko: In manchen Fällen öffnet sich das Aneurysma nach einiger Zeit wieder, wodurch es erneut zu lebensgefährlichen Blutungen kommen kann. Um diese Gefahr zu vermindern, findet nach je einem und nach sechs Monaten ein Kontrolltermin statt. Nach dieser Zeitspanne sind im Regelfall keine Komplikationen mehr zu erwarten.
Als zweite, heute aber nicht mehr so häufig eingesetzt Methode kommt noch das sogenannte Clipping bei einem Hirnaneurysma in Frage. Dabei handelt es sich um eine offene Operation, bei der das Aneurysma mit einer Titanklemme verschlossen wird.

Welche Aneurysma-Behandlung gibt es noch?
Besteht kein medizinischer Anlass zur sofortigen Operation, ist es wichtig, den Druck in den Gefäßen zu senken. Kommt der Eingriff aus anderen gesundheitlichen Gründen gar nicht in Frage, weil der Patient beispielsweise schon sehr alt ist und die Wahrscheinlichkeit für Blutungen oder Schlaganfälle dadurch entsprechend hoch, ist es wichtig, Risikofaktoren zu vermindern. Der Patient sollte beispielsweise auf körperliche Belastung verzichten, mit dem Rauchen aufhören und den Blutdruck mit Medikamenten senken, zum Beispiel mit Betablockern.
Wie lässt sich einem Aneurysma vorbeugen?
Gezielt lässt sich einem Aneurysma nicht vorbeugen. Es hilft allerdings auch hier, Risikofaktoren wie das Rauchen zu vermindern und einen generell gesunden Lebensstil zu pflegen. Dazu gehört eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse und körperliche Bewegung. Beispielsweise reichen bereits zwei- bis dreimal pro Woche je dreißig Minuten Radfahren oder Schwimmen, um das Risiko für Gefäßerkrankungen zu verringern.
- Hirnblutung
- Hirnblutung: "Röntgenstrahlen retteten mein Leben!"
- Wie gefährlich sind Gehirnblutungen?
- Aneurysma: Tödliche Gefahr für Herz und Hirn
- Schützen Sie sich vor dem Kurzschluss im Gehirn
- Fünf Schmerzen, die Sie ernst nehmen sollten
- Koma-Forschung: Kann ein neues Verfahren verraten, wann Schumi wieder aufwacht?
- Aneurysma im Kopf – wann das gefährlich wird
- Kopfverletzung – von der Platzwunde bis zum Schädelbruch