Ambrosia-Allergie: Warum Traubenkraut so gefährlich ist
Die Pollen der Ambrosia zählen zu den stärksten Allergieauslösern der Welt. Warum eine Ambrosia-Allergie so gefährlich ist und was Betroffene tun können.
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Ambrosia ist eine Pflanzengattung, die 40 Unterarten hat. Als besonders aggressiv gilt die Ambrosia artemisiifolia, auch Beifußblättriges Traubenkraut oder Aufrechtes Traubenkraut genannt. Schon kleinste Pollen-Mengen einzuatmen, kann zu einer Ambrosia-Allergie führen und schwere Symptome auslösen.
Ambrosia-Allergie: Gefahr durch das Beifußblättrige Traubenkraut
Die Ambrosia gelangte erstmals um 1860 von Nordamerika nach Europa. Insbesondere nach dem 2. Weltkrieg haben sich die Samen über Getreidelieferungen der US-Armee stark in Westeuropa verbreitet. Das einjährige Ackerunkraut gedeiht an sonnigen Orten, zum Beispiel an Straßenrändern oder auf Brachflächen, und kann zwischen 30 Zentimeter und 1,80 Meter groß werden.
Die Samen der Pflanze werden vor allem in Vogelfutter oder Saatgut weiter verteilt; sie bleiben jahrzehntelang keimfähig. Eine Staude kann bis zu eine Milliarde Pollen freisetzen – und schon 5 bis 10 Pollen pro Kubikmeter Luft genügen, um schwere allergische Reaktionen auszulösen. Zum Vergleich: Bei Gräsern braucht es 50 Pollen pro Kubikmeter, um mittlere bis schwere allergische Symptome auszulösen.
Gefährlich ist eine Ambrosia-Pollenallergie vor allem für Allergiker:innen. Aber auch Menschen, die bisher nicht unter einer Allergie gelitten haben, können auf die Ambrosia-Pollen empfindlich reagieren.
Ambrosia-Allergie: Die Symptome
Die Ambrosia-Pollen sind sehr klein und gelangen schnell in die unteren Atemwege, wo sie für Beschwerden sorgen. Dann zeigen sich die typischen Heuschnupfen-Symptome:
Ambrosia und Asthma: Die Pollen des Traubenkrauts können zu Atembeschwerden bis hin zu Asthma führen. In einigen Fällen ist auch schweres allergisches Asthma die Folge.
Ambrosia mit Heuschnupfen: Bei vielen Betroffenen läuft die Nase wie bei anderen Pollenallergien, häufig ist die Nase auch verstopft. Hinzu kommt ein Juck- und Niesreiz.
Ambrosia-Allergie Augen: Oft schwellen die Augen an, sie tränen und jucken. Es kann auch zu Bindehautreizungen kommen.
Ambrosia und Hautausschlag: Beim direkten Kontakt mit Ambrosia kann ein Hautausschlag auftreten. Bei den roten Flecken handelt es sich um allergische Kontaktekzeme, die ärztlich behandelt werden sollten.
Infolge dieser Symptome leiden viele Patient:innen auch unter Konzentrationsproblemen und Müdigkeit.
Vorsicht, Ambrosia-Pollenflug: Wann blüht die Ambrosia?
Hochsaison für eine Allergie ist die Ambrosia-Blütezeit im August und September, wenn bis zu einer Milliarde Pollen produziert werden. Doch eine Traubenkraut-Allergie kann auch schon früher auftreten: So beginnt die Ambrosia-Allergie-Zeit bereits im Juli und kann bis weit in den Oktober andauern.
Das Problem für Allergiker ist dann nicht nur die Ambrosia-Allergie selbst – die Allergiezeit verlängert sich allgemein. So entwickeln Menschen, die allergisch auf Beifußpollen reagieren, höchstwahrscheinlich auch eine Allergie auf Traubenkraut, denn beide Pflanzen gehören zur Familie der Korbblütler. Ist das der Fall, können die Symptome vom Frühsommer bis in den späten Herbst anhalten.

Ambrosia-Kreuzallergie: Allergien durch Ambrosia
Reagiert man auf die Pollen allergisch, kann auch eine Kreuzallergie durch Ambrosia die Folge sein. Dies betrifft andere Korbblütler, zum Beispiel:
Kamille
Margariten
Sonnenhut
Dahlien
Astern
Ringelblumen
Bei Lebensmitteln ist eine Kreuzallergie durch Ambrosia eher selten, kann aber vorkommen, etwa bei:
Karotten
Gurke
Zucchini
Melone
Honig
Gewürze wie Petersilie, Pfeffer oder Kümmel
Bei einer solchen Nahrungsmittelallergie treten Symptome meist lokal im Mund-Rachen-Bereich auf.
Was hilft gegen eine Ambrosia-Allergie?
Bei einer Allergie gegen Ambrosia ist das beste Mittel, den Kontakt mit der Pflanze und ihren Pollen zu vermeiden. Doch das ist meist nur schwer möglich. Wer auf Ambrosia allergisch reagiert, kann die Beschwerden dann mit Allergie-Medikamenten lindern.
Erste Wahl sind Antihistaminika, etwa als Nasenspray, Augentropfen oder in Tablettenform, sowie Kortisonpräparate. Langfristig kann eine Immuntherapie dafür sorgen, dass die Beschwerden komplett verschwinden.
Ausbreitung stoppen – Ambrosia-Pollenflug verhindern
Entdeckt man eine Ambrosia, sollte man sie schnell entfernen bzw. entfernen lassen. Einzelne Gewächse kann man ausreißen und in einer Tüte im Hausmüll entsorgen – aber Achtung: Dabei Handschuhe und eine Schutzmaske tragen, insbesondere, wenn die Ambrosia blüht. Wichtig ist es zudem, nur Vogelfutter zu verstreuen, das keine Ambrosia-Samen enthält – diese Produkte sind extra gekennzeichnet.
Bei größeren Mengen nützt das Herausreißen nichts, da Samen und Wurzeln im Boden lange überleben können. Auch Herbizide – also Unkrautbekämpfungsmittel – bringen nur wenig, da sich die Pflanze resistent dagegen zeigt. Größere Bestände sollte man daher am besten dem Umweltamt melden, damit sich Fachleute darum kümmern und eine Ambrosia-Allergie gar nicht erst auftreten kann.
Quellen:
Ambrosia – eine Gefahr für Mensch und Garten in: lwg.bayern.de
Ambrosia - Gefährliches Gewächs für Allergiker in: umweltbundesamt.de
Biological weed control to relieve millions from Ambrosia allergies in Europe in: nature.com