Alzheimer-Effekt: Hoher Blutdruck schadet dem Gedächtnis
Hoher Blutdruck im mittleren Alter schwächt das Gedächtnis und kann bei älteren Menschen zu Alzheimer führen. Das zeigt eine aktuelle Studie. Praxisvita hat für Sie alle Fakten der Studie und erklärt in einer Bildergalerie, was Sie selbst tun können, um Ihren hohen Blutdruck zu senken.
Ein zu hoher Blutdruck im mittleren Alter – in dieser Untersuchung mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren definiert – führt zu Gehirnschäden und ist eine wichtige Grundlage dafür, dass Menschen im hohen Alter an Alzheimer erkranken. Das schreiben Forscher in einer veröffentlichten Studie des National Institute on Aging in Bethesda, Maryland. Demnach führt dauerhafter Bluthochdruck – normal sind Werte zwischen 110/70 und 130/90 – langfristig zu kleinen Blutungen im Gehirn. Diese Blutungen wiederum haben nicht nur einen negativen Einfluss auf die Denk- und Gedächtnisleistungen der Betroffenen, sondern erhöhen auch das Risiko für schwere organische Schäden und eine Verringerung des Gehirnvolumens.
Erklärung systolischer und diastolischer Blutdruck
Bluthochdruck liegt dann vor, wenn die wiederholte Blutdruckmessung Werte von mindestens 140 zu 90 mmHg (Einheit: Millimeter Quecksilbersäule) liefert. Der höhere Wert ist dabei der sogenannte systolische Blutdruck. Er wird gemessen, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht (kontrahiert), um Blut in die großen Blutgefäße zu pumpen. Der niedrigere Wert ist der diastolische Blutdruck. Er misst den Blutdruck dann, wenn das Herz erschlafft ist. Grundsätzlich spiegeln die gemessenen Werte den Druck wider, den der Herzmuskel durch das Blut auf die Gefäßwände ausübt.
Alzheimer-Risiko bei hohem Blutdruck
Bereits seit einigen Jahren gilt es in Fachkreisen als ausgemacht, dass für alte Menschen mit hohem Blutdruck ein besonderes Alzheimer-Risiko besteht. Die aktuelle Studie untersuchte hohen Blutdruck nun hinsichtlich seiner Langzeitwirkungen und fragte dabei vor allem danach, ob die Ursachen für später einsetzende Hirnschäden medizinisch bereits im mittleren Alter nachvollziehbar sind. Die Ergebnisse seien nach Aussagen der Wissenschaftler nun ein eindeutiger Hinweis dafür, dass überwiegend Menschen, die bereits im mittleren Alter an hohem Blutdruck litten, später zur Risikogruppe für Alzheimer gehörten. Gleichzeitig waren Menschen, bei denen erst im hohen Alter ein erhöhter Blutdruck diagnostiziert wurde, nicht überdurchschnittlich von Gedächtnis- und Denkschäden betroffen.
Mediziner haben Probanden über Jahrzehnte beobachtet
Für die Studie war der Blutdruck von mehr als 4.000 Probanden über einen Zeitraum von 26 Jahren regelmäßig gemessen und medizinisch überwacht worden. Parallel dazu wurde mithilfe eines Magnetresonanztomographen nach den kleinen Blutungen im Gehirn gesucht, die im Verdacht standen, die langfristig auftretenden Hirnschäden auszulösen. Um die Entwicklung der kognitiven Leistung aller Studienteilnehmer verfolgen zu können, legten die Forscher zudem einen umfangreichen Denk- und Gedächtnistest an. Studienleiterin Professor Lenore J. Launer erklärte schließlich, dass die gewonnenen Ergebnisse „neue Einblicke über die Verbindung von langfristigem Bluthochdruck, die Auswirkungen von Bluthochdruck auf die Hirnstruktur sowie die Gedächtnis- und Denkleistung alter Menschen“ geben. Vor diesem Hintergrund müsse es nun vorrangiges Ziel sein, Bluthochdruck bereits im mittleren Alter nicht nur zu diagnostizieren, sondern auch zielgerichtet zu behandeln.
Hohen Blutdruck einfach senken
Wer an hohem Blutdruck leidet, sollte sich selbst aktiv dafür einsetzen, seinen Blutdruck zu senken. Neben der Gefahr von Alzheimer besteht weiteren Studien zufolge auch ein deutlich erhöhtes Risiko von Herz- und Schlaganfällen.
Praxisvita verrät in einer Bildergalerie, wie Sie Ihren Blutdruck mit einfachen Mitteln senken können.
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