Altersherz (Herzschwäche, Herzinsuffizienz)
Bei einem Altersherz ist das Herz nicht mehr in der Lage, genug Blut in den Kreislauf zu pumpen. Die Folge: Die Durchblutung des Gehirns, aller Körperorgane sowie der Muskeln ist verringert – Kreislaufversagen droht.
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Was ist ein Altersherz?
Das Altersherz wird von Medizinern als Herzinsuffizienz oder auch als Herzschwäche bezeichnet. Die Krankheit kann in jeder Lebensphase entstehen, tritt aber meist bei älteren Menschen auf. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung leiden mit 65 Jahren an der Herzschwäche. Bei Menschen über 80 sind es schon zehn Prozent. Aus diesem Grund hat sich der Begriff Altersherz durchgesetzt. Experten schätzen, dass in Deutschland zwei bis drei Millionen Menschen unter einem Altersherz leiden. Diese sehr groben Zahlen hängen mit der hohen Dunkelziffer zusammen – viele Menschen halten eine verminderte Leistungsfähigkeit für eine normale Alterserscheinung und lassen sich nicht untersuchen. Tatsächlich steckt hinter Symptomen wie Atemnot und Kreislaufproblemen häufig ein Altersherz bzw. eine Herzschwäche.
Herzschwäche im Alter – Formen des Altersherzens

Man unterscheidet vor allem die akute und die chronische Herzinsuffizienz: Während die chronische Form über mehrere Monate oder Jahre hinweg entsteht, entwickelt sich eine akute Herzinsuffizienz binnen weniger Tage oder Stunden. Dies kann zum Beispiel bei einem Herzinfarkt geschehen, wenn der Herzmuskel plötzlich nicht mehr ausreichend Sauerstoff erhält, oder wenn plötzlich eine Herzklappe stark beschädigt wird. Eine akute Herzinsuffizienz ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss!
Häufiger als die akute Form tritt jedoch die chronische Insuffizienz auf. Zu Beginn merken die Betroffenen meist gar nicht, dass das Herz nicht mehr so leistungsfähig ist. Dies nennt man kompensierte chronische Herzinsuffizienz. Wenn der Körper es jedoch nicht mehr schafft, die Herzschwäche im Alter auszugleichen, treten spürbare Symptome auf. Der Patient hat dann eine dekompensierte Herzinsuffizienz. Die typischen Symptome sind Luftnot bei körperlicher Belastung und rasche Ermüdbarkeit. Oft denken die Betroffenen gar nicht an ein Problem mit dem Herzen, sondern führen die Beschwerden auf ihr Alter zurück.

Links- und Rechtsherzinsuffizienz
Schließlich lassen sich die Formen der Herzinsuffizienz noch nach der jeweils am stärksten betroffenen Herzkammer (Ventrikel) unterscheiden: Man spricht von einer Linksherzinsuffizienz, wenn die Pumpleistung der linken Herzkammer nachlässt; seltener ist die Rechtsherzinsuffizienz, bei der dann vor allem der rechte Ventrikel betroffen ist. Können beide Herzkammern ihre Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen, spricht man von einer globalen Herzinsuffizienz.
Schweregrad der Herzschwäche
Wie effektiv das Herz arbeitet, messen Mediziner anhand verschiedener Werte. Dazu gehört die sogenannte Ejektionsfraktion, also die Pumpleistung des Herzens. Sie errechnet sich aus dem Schlagvolumen – der Blutmenge, die das Herz in den Körper pumpt, wenn es sich einmal zusammenzieht – im Verhältnis zur Gesamtblutmenge in der Herzkammer. Das Ergebnis ist ein Prozentwert, der anzeigt, ob das Herz geschwächt ist: Eine Ejektionsfraktion von über 50 Prozent gilt als normal; je niedriger der Wert, desto schlechter kann das Herz pumpen.
Bei verminderter Ejektionsfraktion spricht man von einer systolischen Dysfunktion. Dennoch kommt es vor, dass das Herz nicht mehr richtig arbeitet, obwohl der Arzt bei der Untersuchung eine normale Ejektionsfraktion feststellt. In dem Fall ist in der Regel der Herzmuskel versteift oder verdickt. Diese sogenannte diastolische Dysfunktion macht bis zu 40 Prozent der Altersherz-Fälle aus. Von ihr sind – im Gegensatz zur systolischen Dysfunktion – Frauen etwas öfter betroffen als Männer. Die diastolische Herzinsuffizienz bleibt allerdings häufiger unentdeckt.
Ein anderer entscheidender Wert ist das Herzzeitvolumen. Das ist die Blutmenge, die das Herz in einem bestimmten Zeitraum durch den Kreislauf pumpen kann. Sie verringert sich sowohl bei der systolischen als auch bei der diastolischen Herzinsuffizienz. Ein normaler Wert liegt bei etwa einer Minute (Herzminutenvolumen).
Die Berechnung geht so: Das Schlagvolumen wird mit der Herzfrequenz multipliziert, also der Anzahl der Herzschläge pro Minute. Gesunde Menschen haben im Ruhezustand ein Herzzeitvolumen von 4,5 bis 6 Litern pro Minute. Bei körperlicher Anstrengung kann es auf bis zu 25 Liter pro Minute ansteigen. Den Schweregrad eines Altersherzens teilen Ärzte unter anderem danach ein, ob das Herzzeitvolumen sich ausreichend an eine körperliche Belastung anpassen kann. In schweren Fällen kann das Herz auch in Ruhe nicht mehr genügend Blut durch den Kreislauf pumpen.
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