Allulose: Zucker ohne Kalorien

Viele Zuckeralternativen haben zwar keine Kalorien, aber dafür einen unangenehmen Geschmack oder sie hinterlassen ein schlechtes Mundgefühl. Allulose soll die besten Eigenschaften von Zucker und Süßstoffen vereinen – nahezu keine Kalorien und ein guter Geschmack. Der Zuckerersatz könnte noch dieses Jahr in der EU zugelassen werden. Aber hat Allulose auch Nebenwirkungen?

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Zuckerersatzprodukte sind beliebt, besonders bei Menschen, die auf ihr Gewicht achten, aber zugleich nicht auf Süßes verzichten wollen. Jedoch bergen Süßstoffe wie Aspartam oder Cyclamat auch gesundheitliche Risiken. Unter anderem können Zuckerersatzprodukte den Insulinspiegel erhöhen und so langfristig Diabetes begünstigen. Allulose soll hingegen keine schädliche Wirkung haben und dazu kaum Kalorien besitzen. Wo ist der Haken?

Allulose auf einem Holzlöffel und in Würfelform
Allulose ist ein Zucker ohne Kalorien, der bald in der EU zugelassen werden könnte Foto: iStock/Natalia_Grabovskaya

Was ist Allulose?

Allulose ist kein völlig unbekannter Zuckerersatz. In der Wissenschaft kennt man Allulose auch unter dem Namen Psicose. Es ist ein Monosaccharid, also ein Einfachzucker, es kommt in der Natur allerdings nur in so geringen Mengen vor, dass man ihn lange Zeit schlicht ignoriert hat.

Die Zuckeralternative wird in größeren Mengen aus der Zuckerrübe oder Mais extrahiert. Zunächst wird Glucose in Fructose umgewandelt, die wiederum mit gereinigten Enzymen angereichert wird und so zu Allulose wird.

Allulose-Zucker soll einen ähnlichen Geschmack wie herkömmlicher Zucker haben, aber nur 60 bis 70 Prozent der Süße von Haushaltszucker besitzen. Das bedeutet, dass etwa beim Backen mehr Allulose verwendet werden muss, um die gewohnte Süße von Kuchen, Keksen und Co. zu erreichen. Diesen kleinen Nachteil kann man jedoch verkraften, wenn man sich die Energiewerte des Zuckerersatzes anschaut: In einem Gramm Allulose stecken nur 0,2 Kalorien, während Haushaltszucker mit vier Kalorien pro Gramm zu Buche schlägt.

Welche Vorteile hat Allulose-Zucker?

Für den Körper ist Zucker ein wichtiger Energielieferant. Allerdings nehmen vor allem Menschen in westlichen Ländern viel mehr Zucker zu sich, als sie brauchen. Das Ergebnis: Unser Körper speichert die überschüssigen Kalorien im Fettgewebe ab.

Allulose hingegen wird von unserem Körper nicht als Energielieferant erkannt, obwohl er echter Zucker ist. Er kann quasi nirgendwo andocken. Weil Allulose nahezu nicht verstoffwechselt wird, reichert er sich weder in den Fettzellen an noch lässt er den Blutzuckerspiegel wesentlich ansteigen. Besonders Menschen mit Diabetes und Übergewicht profitieren von diesen Eigenschaften.

Außerdem soll Allulose im Gegensatz zu vielen anderen Zuckerersatzstoffen wie Stevia oder Aspartam keinen unangenehmen (Nach)geschmack haben und kein pelziges Mundgefühl hinterlassen.

Hat Allulose Nebenwirkungen?

Wenig Kalorien und ein angenehmer Geschmack – das hört sich gut an. Allerdings gibt es auch einen Nachteil. Denn Allulose kann Zucker nur um bis zu 20 Prozent ersetzen, da ein übermäßiger Konsum Verdauungsprobleme wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall hervorrufen könnte.

Langfristige gesundheitsschädliche Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt. Auch in diesem Punkt unterscheidet sich Allulose von anderen Zuckerersatzstoffen. So kann es etwa nach dem Konsum von Aspartam zu Migräne und Schwindel kommen. Saccharin und Cyclamat sollen sogar potentiell krebserregend sein.

Wo kann ich Allulose kaufen?

Allulose gibt es in den USA und in Asien unter dem Namen Psicose schon seit einiger Zeit, durch die komplexe Herstellung des Stoffes allerdings nur in Fachgeschäften und zu horrenden Preisen. Momentan gibt es den zudem nur flüssig. In Deutschland kann man Allulose noch nicht kaufen.

Eine Zulassung in der EU wurde für letztes Jahr erwartet, allerdings hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) noch mehr Studien zu möglichen Nebenwirkungen gefordert. Bei positiven Ergebnissen könnte Allulose bereits dieses Jahr in der EU und damit auch in Deutschland auf dem Markt kommen. Wer nicht warten möchte, kann über den Online-Handel Allulose aus den USA oder Asien erwerben, jedoch dürfen Lebensmittel, die in der EU nicht zugelassen sind, nur für den Eigengebrauch verwendet werden.

Quelle:

Is allulose a healthful alternative to sugar?, in: medicalnewstoday.com