Allergisch gegen Kuscheltiere: Hausstauballergie bei Kindern
Viele Menschen leiden an einer Hausstaub(milben)allergie und glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, diese zu behandeln, teilweise sogar gänzlich zu heilen. Wodurch wird die Hausstaubmilbenallergie genau ausgelöst? Wie äußert sich eine solche Allergie? Und wie kann eine Hausstauballergie bei Kindern behandelt werden?
Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan
Etwa jeder zehnte Einwohner leidet in Deutschland an einer Hausstaubmilbensensibilisierung. Allergisch reagieren diese Menschen allerdings nicht auf die Milbe selbst, sondern auf ihren Kot, der sich überall dort befindet, wo sich die Milbe gerne aufhält, also in Matratzen, Bettwäsche, Kuscheltieren und Teppichböden.
So äußert sich die Hausstauballergie
Bei einer Hausstaubmilbenallergie hat man ganzjährig Probleme wie nächtliches Schnarchen, insbesondere morgens eine blockierte Nase, möglicherweise kombiniert mit klarem Schnupfen, juckenden Augen oder Reizhusten. Bei manchen Patienten steht auch eine Hautsymptomatik mit Ekzemen im Vordergrund, in schlimmen Fällen kann es durch die dauerhafte Allergenbelastung sogar zu Asthma kommen.

Hausstauballergie bei Kindern: Allergenbelastung senken
Grundsätzlich könnten Hausstaubmilbenallergiker mit antiallergischen Medikamenten behandelt werden, aber da die Allergie ganzjährig besteht, wäre eine tägliche Einnahme unumgänglich und damit eher unpraktikabel. Wichtig als erste Maßnahme bei einer Hausstauballergie bei Kindern ist es, die Allergenbelastung zu senken. Dazu müssen alle Kuscheltiere für 24 Stunden im Tiefkühlschrank eingefroren und dann gewaschen werden. Im Bett sollten die Stofftiere ab dann nicht mehr liegen. Die Prozedur mit dem Aufenthalt in Eisschrank und Waschmaschine sollte regelmäßig wiederholt werden. Wenn irgend möglich, sollten bei einer Hausstauballergie bei Kindern alle Teppiche aus der Wohnung entfernt und mehrmals in der Woche feucht durchgewischt werden, auch so hält man die Menge der Hausstaubmilben klein.
Für Patienten mit nachgewiesener Hausstaubmilbenallergie zahlt die Versicherung sogenannte Encasings. Das sind spezielle Bettwäscheüberzüge, die über die Matratze und die Bettwäsche, unter den Bettbezug und Spannbettlaken gezogen werden. Durch das spezielle Material kommt man mit dem allergieauslösenden Kot nicht mehr in Kontakt.
Hausstauballergie bei Kindern: Ab fünf Jahren kommt Hyposensibilisierung als Therapie in Frage

Um grundsätzlich die Hausstauballergie bei Kindern zu behandeln, kann eine Hyposensibilisierung versucht werden. Leider ist die Hausstaubmilbenallergie nicht in allen Fällen heilbar, aber durch Hyposensibilisierung verbessert sich die Lebensqualität zumindest deutlich. Auch die Gefahr eines sogenannten Etagenwechsels – aus einer allergischen Rhinitis wird Asthma – nimmt dadurch ab.
Bei einer Hyposensibilisierung wird über drei bis fünf Jahre in der Regel einmal im Monat eine geringe Menge von Allergie-auslösendem Stoff in hochaufbereiteter Form unter die Haut gespritzt. Damit soll auf Dauer einer Toleranzentwicklung gegenüber dem Allergen erreicht werden. Mittlerweile gibt es für mehrere Allergien bereits die Möglichkeit einer sublingualen Immuntherapie, einer Hyposensibilisierung, wobei der allergieauslösende Stoff hochaufbereitet in kleinster Menge als Tablette oder Tropfen täglich in den Mund gegeben wird.
Leider ist die sublinguale Immuntherapie bei Hausstaubmilbenallergie noch nicht möglich, hier ist nur die „Spritzentherapie“ durchführbar. Grundsätzlich können Hyposensibilisierungen ab dem Alter von fünf Jahren versucht werden.
Auf einer Höhe von über 1400 Metern kommen übrigens keine Hausstaubmilben mehr vor – wer also als Hausstaubmilbenallergiker gern mal wieder in Bettwäsche ohne Encasings schlafen möchte, der sollte einen Urlaub in den Bergen in Betracht ziehen!
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