Allergie im Herbst: 3 häufige Auslöser
Wenn der Sommer in seinen letzten Zügen ist, hören die meisten Blumen auf, zu blühen. Doch die Allergiesaison endet damit noch lange nicht. Allergien können auch im Herbst auftreten – und das nicht nur durch spätblühende Pflanzen. Das sind die drei häufigsten Auslöser für Allergiesymptome im Herbst.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Im Herbst denken die meisten eher an eine Erkältung als an eine allergische Reaktion, wenn die Augen tränen, der Hals kratzt oder man ständig niesen muss. Doch so klar ist die Sache nicht. Denn Allergien im Herbst kommen weitaus häufiger vor, als man denkt. Diese drei Auslöser können dahinter stecken:

1. Allergien im Herbst: Heuschnupfen bis in den Oktober hinein möglich
Heuschnupfen verbinden die meisten mit dem Frühling. Dabei können fast das ganze Jahr über Pollen im Umlauf sein. Durch die immer milder werdenden Winter setzt der Pollenflug mancher Blüten bereits im Januar ein. Und auch im Herbst sind Allergien durchaus nichts Ungewöhnliches. Denn es gibt Pollen – wenn auch nicht viele –, die dann noch unterwegs sind, wenn der Sommer längst vorbei ist. Zu den spätblühenden Pflanzen zählen die beiden Korbblütler Ambrosia und Beifuß.
Ambrosia blüht von Juli bis Oktober. Ihr Vorkommen ist hierzulande regional sehr unterschiedlich; sie tritt vor allem im Nordwesten und Osten auf. Dort, wo die Ambrosia wächst, ist sie für Allergiker:innen ein wahrer Albtraum. Denn die Pflanze ist eine der aggressivsten Allergene und löst bereits in kleinsten Mengen starke Symptome hervor. Wenn eine Ambrosia-Allergie besteht, können Betroffene auch auf andere Korbblütler allergisch reagieren, wie etwa Kamille, Ringelblumen, Zucchini oder Melone.
Beifuß hat von Juni bis September Saison. Schätzungen zufolge leiden rund neun Prozent aller Erwachsenen hierzulande an einer Beifuß-Allergie. Die weite Verbreitung liegt nicht zuletzt daran, dass in der Pflanze sechs Allergene stecken. Wie bei der Ambrosia-Allergie sind auch hier Kreuzallergien mit anderen Korbblütlern möglich.
Gelangen die Pollen in die Atemwege, lösen sie bei Allergiker:innen Heuschnupfen-Symptome aus, wie häufiges Niesen, juckende, brennende Augen, Kurzatmigkeit und allergischer Husten. Bei Hautkontakt kann es außerdem zu rotem Hautausschlag kommen, besonders durch Ambrosia.
Auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes kann man sich tagesaktuell über den Pollenflug-Gefahrenindex informieren.
2. Im Herbst kann Allergie durch Schimmelpilze entstehen
Wir sind das ganze Jahr über Schimmelpilzsporen ausgesetzt. Doch im Herbst nimmt die Konzentration in der Luft zu. Das liegt daran, dass sich die Sporen durch Feuchtigkeit stark vermehren. Darum sind feuchtes Laub und feuchte Kellerräume eine regelrechte Bruststätte für Schimmelpilze. Wenn zudem bei kalten Temperaturen zu wenig geheizt oder nicht richtig gelüftet wird, können sich auch in den Wohnräumen Schimmelpilze ausbilden.
Für Menschen, die nicht unter einer Allergie oder anderen Atemwegserkrankungen leiden, verursachen geringe Menge von Schimmelpilzsporen keine spürbaren Beschwerden. Wer jedoch allergisch darauf reagiert, kann im Laufe der kalten Jahreszeit verschiedenste Symptome entwickeln – nicht nur eine allergische Rhinitis und Augenreizungen, sondern auch Gelenk- und Kopfschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden. In seltenen Fällen kann sich zudem das Lungengewebe entzünden.
Auch wenn Schimmelpilze keine allergische Reaktion hervorrufen, sollte ein Befall in der Wohnung schnellstmöglich beseitigt werden. Zudem sollten Orte, an denen eine hohe Konzentration von Schimmelpilzsporen wahrscheinlich ist, gemieden werden. Wer nämlich einer hohen Schimmelbelastung ausgesetzt ist, schadet seiner Gesundheit. Auf Dauer können Schimmelsporen Allergien auslösen und das Krebsrisiko erhöhen, da sie das Erbgut verändern.
3. Allergie im Herbst schlimmer? Hausstaubmilben als mögliche Ursache
Bei einer Hausstauballergie reagieren Betroffene allergisch auf Eiweiße, die Hausstaubmilben mit ihrem Kot ausscheiden. Diese bleiben am Hausstaub kleben und gelangen so in die Atemwege.
Durch trockene Heizungsluft entsteht schneller Staub. Gleichzeitig sterben viele Milben, wenn die Umgebung zu trocken ist. Dennoch nehmen die Hausstauballergie-Symptome im Herbst eher zu. Der Grund: Nicht nur die Milben, sondern auch ihre Kotballen zerfallen, wodurch sie sich leichter mit dem Hausstaub vermischen können. Zudem kann die trockene Heizungsluft Milben im Bett nicht viel anhaben. Dort ist nämlich für viel Feuchtigkeit gesorgt: Pro Nacht produziert jeder Mensch im Durchschnitt 1,5 Liter Schweiß.
Neben den typischen Allergie-Symptomen kann auch ein Milben-Ausschlag mit kleinen Pickeln, Rötungen und Juckreiz auftreten. In manchen Fällen kann eine Hausstaubmilbenallergie auch eine Bindehautentzündung auslösen. Leiden Betroffene unter Asthma, kann der Hausstaub die Symptome verschlimmern und sogar zu Atemnot führen.
Herbst-Allergien – was hilft gegen die Beschwerden?
Unabhängig vom Auslöser können bei einer Allergie Antihistaminika die Symptome lindern. Sie hemmen die Wirkung von Histamin im Körper, welches für die allergische Reaktion verantwortlich ist. Daneben können auch Heuschnupfen-Hausmittel für Besserung sorgen – je nach Beschwerden helfen Inhalationen mit Lavendelöl, kühle Kompressen oder sanfte Nasenduschen.
Im Falle einer Hausstaubmilben-Allergie sind Schutzbezüge für die Matratze sinnvoll. Dadurch lassen sich Milben abwehren und der Schweiß kann besser entweichen. Zusätzlich dazu sollten die Bettbezüge regelmäßig bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Um die Milbenrückstände zu reduzieren, ist nicht zuletzt häufiges Staubsaugen, Staubwischen sowie tägliches Lüften wichtig.
Alle Gegenmaßnahmen – ob Antihistaminika, Hausmittel oder Hygieneregeln – reduzieren zwar die Symptome, aber sie setzen nicht an der Ursache an. Um dauerhaft allergiefrei zu sein, hilft nur eine Hyposensibilisierung. Dabei wird den Betroffenen über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren in regelmäßigen Abständen das Allergen in geringer Menge injiziert oder in Tropfen verabreicht, damit ihr Immunsystem eine Toleranz gegenüber dem Allergen entwickelt. Zwar ist die Behandlung langwierig, aber lohnenswert: Die Symptome können nach der Hyposensibilisierung komplett zurückgehen oder zumindest schwächer werden.
Wenn eine Allergie im Herbst auftritt, aber der Auslöser nicht klar ist, kann ein Allergie-Test Aufschluss geben – dieser kann bei einem Hausarzt oder einer Dermatologin durchgeführt werden.