Alarmierende Studie: Kinder haben zu viele PFAS-Chemikalien im Blut

Eine Studie des Umweltbundesamtes hat jetzt alarmierende Zahlen hervorgebracht. In Deutschland haben Kinder zu viele langlebige Chemikalien im Blut. Alle Infos.

Das Umweltbundesamt warnt vor erhöhten PFAS-Werten bei Kindern und Jugendlichen
Das Umweltbundesamt warnt vor erhöhten PFAS-Werten bei Kindern und Jugendlichen Foto: Urheber: FamVeld Bild-ID: 1223445550

Eine Studie des Umweltbundesamtes hat alarmierende Zahlen hervorgebracht. In Deutschland haben Kinder zwischen 3 und 17 Jahren zu viele langlebige Chemikalien im Blut. In einem Fünftel der untersuchten Proben lag die Konzentration für Perfluoroktansäure (PFOA) über dem von der Kommission Human-Biomonitoring festgelegten HBM-I-Wert.

Was sind PFAS?

Die Stoffgruppe der PFAS umfasst über 4.700 verschiedene Chemikalien. Sie werden für die Anti-Haftbeschichtung von Pfannen verwendet, aber auch für die Beschichtung von Kaffeebechern oder die Beschichtung von Outdoor-Jacken.

Warum sind PFAS für Kinder und Umwelt gefährlich?

PFOS (Perfluoroktansulfonsäure) und PFOA (Perfluoroktansäure) waren die häufigsten Funde in der GerES-Studie. Mit PFOS waren sogar 100 Prozent aller Kinder in der Studie belastet. PFOA fand sich lediglich in 86 Prozent der untersuchten Blutplasma-Proben. PFOA gehört zu den als "besonders besorgniserregend" gekennzeichneten Stoffen, es gilt eine besondere Auskunftspflicht und nur explizit zugelassene Verwendungen dürfen weiter genutzt werden.

„Welche Schäden die langlebigen PFAS in der Umwelt auf Dauer anrichten können, ist häufig noch unerforscht. Wir versuchen daher, gemeinsam mit anderen europäischen Ländern, diese Stoffe in der EU so weit wie möglich zu verbieten. Dies ist aus Vorsorgegründen der richtige Schritt", erklärte Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes.

Fest steht jedoch: PFAS lagert sich hauptsächlich im Fettgewebe ab und kann durch die Muttermilch auf ein Kind übertragen werden. Die erhöhte Konzentration von PFOA und PFOS im Blut kann zum Beispiel zu einer verringerten Wirkung von Impfungen kommen. Auch kann es bei Babys zu einem verringerten Geburtsgewicht kommen.

Wie kann ich mein Kind schützen?

PFAS sind leider weit verbreitet und daher nicht so leicht zu umgehen. Sie können aber beispielsweise auf beschichtete Kartons verzichten, um Lebensmittel aufzubewahren. Auch schmutzabweisende Textilien wie Teppiche oder Vorhänge können zur Belastung beitragen.

Quelle:

Kinder und Jugendliche haben zu viel PFAS im Blut, in: Umweltbundesamt