Ahornsirup: Die kanadische Zuckeralternative

Haushaltszucker hat keinen guten Stand mehr in unserer Gesellschaft. Und das auch zurecht. Zu viel Zucker macht dick und kann im schlimmsten Fall zu Diabetes und anderen Krankheiten führen. Deshalb suchen immer mehr Menschen einen Ersatz für weißen Zucker. Neben Melasse und Honig gilt auch Ahornsirup als adäquater Zuckerersatz und natürliches Süßungsmittel. Doch ist der klebrige Saft des Ahornbaums wirklich gesünder als normaler Zucker?

Ahornsirup aus der Karaffe
Ahornsirup gilt als gesunde Alternative Foto: Warchi/iStock
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Was ist Ahornsirup?

Ahornsirup wird hauptsächlich aus dem kanadischen Ahornbaum gewonnen. Es handelt sich dabei um den puren Harz des Baumes, der durch Erhitzung eingedickt wird. Ähnlich wie bei Kautschuk werden „Zapfhähne“ in den Baum getrieben, aus denen dann der zähflüssige Sirup in einen Eimer läuft. Kanada ist der weltweit größte Exporteur von Ahornsirup und gilt auch als das Mutterland. Doch Vorsicht: Der Begriff Ahornsirup ist nicht geschützt. Da der Saft recht teuer und aufwendig in der Herstellung ist, wird er immer häufiger mit Zuckerwasser verdünnt. Dies verstößt gegen kein momentan gültiges europäisches Gesetz. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, greifen Sie ausschließlich zu Bio-Ahornsirup.

Die Eigenschaften von Ahornsirup

Vom Aussehen ähnelt Ahornsirup stark Honig. Allerdings ist der Saft des Ahornbaums etwas dunkler und wesentlich flüssiger. Ahornsirup besteht wie die meisten natürlichen Süßstoffe zu 60 Prozent aus Zucker, wobei 59 Prozent davon Saccharose (normaler Zucker) und ein Prozent Fructose (Fruchtzucker) ausmachen. Ahornsirup besteht also zu einem großen Teil aus gewöhnlichem Haushaltszucker. Die restlichen 40 Prozent bestehen aus Vitaminen und anderen Mineralstoffen. Ahornsirup weist dementsprechend bessere Eigenschaften auf, als gewöhnlicher weißer Zucker.

Ist Ahornsirup im Vergleich zu Haushaltszucker gesund?

Ahornsirup ist ein bisschen süßer als Haushaltszucker, weswegen er zum Kochen und Backen nicht in der gleichen Menge genutzt werden sollte, außer man mag es gerne noch etwas süßer. Generell gilt die Regel, dass eine gewisse Menge Haushaltszucker durch zwei Drittel Ahornsirup ersetzt wird. Beim Kochen oder für das Müsli kann Zucker einfach durch Ahornsirup ausgetauscht werden. Wer mit dem Harz allerdings backen möchte, sollte auch die anderen Flüssigkeiten um die hinzugegeben Menge Ahornsirup reduzieren. Sonst kann es passieren, dass der Teig zu flüssig wird. Der Geschmack von Ahornsirup ist kräftig herb bis scharf mit einer leichten Karamellnote, je nachdem welchen Ahornsirup Sie bevorzugen. Dadurch ist er nicht für jedes Gericht geeignet, da er den Geschmack verfälschen kann.

Die Vorteile von Ahornsirup als Zuckeralternative

Lässt man den hohen Anteil an Zucker einmal außen vor, kann Ahornsirup mit zahlreichen positiven Eigenschaften punkten. Wie Honig, besitzt auch das Harz des Ahornbaums eine antiseptische Wirkung und gilt damit als entzündungshemmend. Zudem sind in ihm eine Menge Antioxidantien enthalten, welche freie Radikale in unserem Körper abbauen. Ahornsirup kann dem Alterungsprozess entgegenwirken. Des Weiteren beinhaltet er zahlreiche Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Calcium und Magnesium. Diese sind allerdings nur in geringen Mengen enthalten, so dass Ahornsirup nicht als Ernährungsergänzung angesehen werden kann. Eine bessere Alternative zu herkömmlichem Zucker ist er aber allemal.

Was sind die Nachteile von Ahornsirup?

Obwohl Ahornsirup eine gute Alternative zu Haushaltszucker darstellt, ist er kein Allheilmittel. Diabetiker können beispielsweise nicht auf die dunkle Flüssigkeit als Alternative zurückgreifen. Dafür lässt Ahornsirup den Blutzuckerspiegel zu stark ansteigen. Der glykämische Index (der glykämische Index beschreibt Stoffe, die den Blutzuckerspiegel mehr oder weniger stark ansteigen lassen) des Ahornsirups liegt mit 43 zwar im Mittelfeld und damit weit unter dem Wert normalen Zuckers, für Diabetiker ist er aber trotzdem nicht geeignet. Zudem nützen die ganzen Inhaltsstoffe wenig, wenn sie in so geringer Menge auftauchen, dass man Ahornsirup trinken müsste, um seinen Bedarf zu decken. Dafür beinhaltet er dann doch zu viel normalen Zucker. Und zuletzt sollte man nicht vergessen, dass reiner Ahornsirup ziemlich teuer ist. Ab vier Euro für 250 Milliliter geht es los. Wer Zucker also komplett durch Ahornsirup ersetzen will, kann sich auf einen teuren Spaß gefasst machen.