Ärzte warnen: Kinder auf keinen Fall vegan ernähren
Vegane Ernährung ist in den westlichen Industriestaaten ein zunehmender Trend. Für viele Erwachsene ist der Veganismus jedoch nicht nur eine Ernährungsweise, sondern auch eine Überzeugung. Oft werden daher auch die Kinder angehalten, sich vegan zu ernähren. Doch nun warnen Ärzte vor den möglichen Folgen für Heranwachsende, die von Entwicklungsstörungen bis hin zum Tod reichen können.
Die Gründe für eine vegane Ernährung sind vielfältig: sie ist tierfreundlich, entzündungshemmend und möglichst ressourcenschonend. Dafür verzichten Veganer unter anderem auf Fleisch, Fisch, Ei und Milchprodukte sowie auf viele Süßigkeiten wie zum Beispiel Weingummi (enthalten tierische Gelatine).
Dass Veganismus eine Form der Mangelernährung ist, wird dabei von vielen Anhängern in Kauf genommen. Die fehlenden Nährstoffe werden über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt. Die Anzahl an Müttern und Vätern, die nicht nur sich selber vegan ernähren, sondern auch ihre Kinder, nimmt zu. Sie sind überzeugt davon, dem Nachwuchs damit besonders Gutes zu tun. Doch nun warnen Ärzte vor möglichen schwerwiegenden Folgen der veganen Ernährung für Heranwachsende.
Mittlerweile kennen Kinderärzte aus ganz Deutschland Fälle, in denen vegan ernährte Kinder aufgrund von Mangelernährung behandelt werden mussten. So berichten Ärzte aus Jena von einem Fall, in dem ein zweijähriges Kind mit einer Hirnblutung und Blutarmut eingeliefert wurde. Es litt aufgrund akuten Vitamin B12-Mangels an gravierenden Entwicklungsstörungen, Groß- und Kleinhirn waren bereits geschrumpft. Die Mutter hatte während der Stillzeit ausschließlich vegan gelebt und ihr Kind anschließend mit Obst und Mandelmilch ernährt. Die Ärzte konnten das Leben des Jungen retten, sein Gehirn trägt jedoch bleibende Schäden davon.
Vegane Ernährung kann für Kinder tödlich enden
Auch andere Fälle von Kindern mit Mangelerscheinungen werden beschrieben, in denen die vegane Ernährung der Auslöser zu sein scheint. „Die schlimmste Folge von veganer Ernährung für Kinder ist der Tod“, berichtet Professor Michael Melter, Direktor der Kinder- und Jugendmedizin des Uniklinikums Regensburg, in der „Bild am Sonntag“. Grund hierfür seien die fehlenden Nährstoffe wie Eisen, Jod und das lebenswichtige Vitamin B12. Fehlen sie, so kann es unter anderem zu verzögertem Wachstum, Hirnschäden und einer Blutarmut (Anämie) kommen.
Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren wollen, sollten sich darüber klar sein, dass gerade heranwachsende Körper besonders viele und reichhaltige Nährstoffe benötigen. Daher sollten sie dem Kind zuliebe auf eine rein vegane Ernährung verzichten. Eine „gute Mischkost“ mit etwas Fleisch oder Fisch, viel Gemüse und Obst ist für Kinder empfehlenswert.