ADHS-Therapie: Die Kraft der Rituale

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Auch mit ADHS bewusst und ohne Hektik leben: Rituale fördern die Gesundheit
Ihr Geheimnis ist die Regelmäßigkeit: Alltagsrituale entschleunigen das Leben, geben Kraft und innere Ausgeglichenheit – zum Beispiel bei ADHS. Foto: Fotolia
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ADHS-Therapie: Die Kraft der Rituale

Ihr Geheimnis ist die Regelmäßigkeit: Alltagsrituale entschleunigen das Leben, geben Kraft und innere Ausgeglichenheit – und sind damit im Rahmen der ADHS-Therapie eine wichtige Hilfe.

Mini-Auszeiten schenken ADHS-Betroffenen Geborgenheit

„Ein Ritual ist in der Zeit das, was im Raum eine Wohnung ist“, sagte einmal Antoine de Saint-Exupéry. Damit umschrieb der Autor des „Kleinen Prinzen“ etwas, was heute sogar die Forschung belegen kann: Ob es nun das Zeitunglesen am Morgen oder der Spaziergang am Abend ist – Handlungen, die wir regelmäßig wiederholen, geben dem Leben Struktur. Sie schenken Geborgenheit, Halt und Orientierung in einer sich immer schneller wandelnden Welt und sind damit wichtig für die Gesundheit. Besonders wichtig sind solche Rituale in der ADHS-Therapie.

Unser Gehirn liebt feste Strukturen. Fehlen diese oder geraten sie ins Wanken, führt das zu Unsicherheit – und damit zu Stress, der unsere Abwehr schwächt. Dabei sind es weniger die großen gesellschaftlichen Rituale wie das Feiern von Weihnachten oder Ostern, die für unsere Gesundheit entscheidend sind. Den größten Nutzen haben wir von kleinen, persönlichen Ritualen wie Mini-Auszeiten in der Hektik des Alltags, in denen wir uns regelmäßig bewusst Zeit nehmen, um innezuhalten und in uns hineinzuhorchen.

Rituale bei ADHS-Therapie eine wichtige Säule

Der US-Forscher Donald Winnicott nennt diese Momente „Übergangsräume“. Denn sie strukturieren unser Erleben der Zeit – den Übergang von einem Tages- oder Lebensabschnitt zum nächsten und verstärken damit unser Gefühl von Sicherheit und Identität. Daher sind Rituale bei Krankheiten wie ADHS sowie in schwierigen Phasen wie etwa nach einer Trennung eine wichtige Hilfe. In Zeiten, in denen nichts mehr sicher ist, sorgen sie für Stabilität und helfen uns so, mit schwierigen Lebensumständen besser fertigzuwerden.

Entscheidend ist dabei, dass etwas bewusst getan wird. Denn dadurch unterscheidet sich ein Ritual von einer Gewohnheit. Mit Konzentration auf sich selbst verbunden, kann selbst das Zubereiten einer Tasse Tee zu einem Moment der Ruhe werden – einer „Medizin für die Seele“.

In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, welche Rituale für die ADHS-Therapie besonders hilfreich sind!