Achtung: Beliebte Marken-Chips voller Schadstoffe!

Das wird Fans der Snacks gar nicht freuen: Ökotest hat in Chips bekannter Marken gesundheitsschädigende Schadstoffe entdeckt. Um welche Produkte es sich handelt!

Mann auf Sofa greift in Schale mit Chips
Chips sind fettig, salzig – und nun auch noch voller Schadstoffe Foto: iStock/supersizer

Dass Chips viel Fett und Salz enthalten und nicht gesund sind, ist bekannt. Dennoch zählen die knusprigen Kartoffelscheiben zu den beliebtesten Snacks. Das könnte sich nun ändern, denn Ökotest hat 20 Produkte der Geschmacksrichtung Paprika unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass in mehreren Marken-Chips gefährliche Schadstoffe stecken – vor allem in Bio-Produkten.

Ökotest: Diese Schadstoffe stecken in vielen Marken-Chips

Nach den Ergebnissen der Labor-Untersuchungen stellen diese fünf Schadstoffe ein Riesenproblem dar:

1. Acrylamid

Der Stoff bildet sich, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel – in diesem Fall Kartoffeln – stark erhitzt werden. Acrylamid gilt als krebserregend und verändert das Erbgut.

2. Mineralölbestandteile

Sogenannte MOSH/MOSH-Analoge (gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe) reichern sich im Körper an. Wie gefährlich die Stoffe für die Gesundheit sind, ist noch nicht endgültig klar. Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) können krebserregend sein. Grundsätzlich sind diese Mineralölbestandteile in Lebensmitteln aber unerwünscht.

3. Glycidyl-Fettsäureester

Diese Verbindungen können im Körper zu Glycidol umgewandelt werden, das ebenfalls als krebsverdächtig und erbgutschädigend gilt.

4. Glykoalkaloide

Diese Stoffe können zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen und sollten in Chips höchstens in geringen Mengen auftauchen.

5. Pestizide 

Chlorpropham ist ein Keimhemmungsmittel, das früher viel eingesetzt wurde. Es in der EU mittlerweile verboten, da es als „vermutlich krebserregend“ gilt. Die Alternative heißt unter anderem 1,4-Dimethylnaphthalin, das für die Umwelt extrem schädlich ist. Beide Stoffe wurden in einigen der getesteten Chips entdeckt.

Schadstoffe in Chips: Chio und Lay‘s besonders belastet

Neun der 20 untersuchten Chips enthielten die oben genannten Schadstoffe und wurden als „ungenügend“ eingestuft. Besonders negativ sind die „Chio Red Paprika Chips“ von Intersnack sowie „Lay's Red Paprika“ von PepsiCo Deutschland wegen ihres hohen Acrylamid-Gehalts und Pestiziden aufgefallen. Auch Aromen und gesundheitsschädliche Geschmacksverstärker wurden bei den Chips von Lay’s bemängelt.

Bio-Chips auffällig belastet und „ungenügend“

Die Analysen von Ökotest haben zudem in sechs von sieben Bio-Marken – zum Beispiel in „Alnatura Kartoffelchips Paprika“ – auffällig hohe Werte von Acrylamid, Mineralölbestandteilen und Glycidyl-Fettsäureester gefunden, weshalb sie komplett durchgefallen sind. Die Tester führen dies unter anderem auf die schwierigeren Lagerbedingungen für Bioware zurück und mahnen bessere Qualitätskontrollen an.

Ein Bio-Produkt konnte allerdings überzeugen und wurde als einziges unter den 20 mit „sehr gut“ benotet. Dabei handelt es sich um die „Dennree Kartoffel-Chips Paprika“ von Denree. Diese enthielten zwar auch Spuren von Acrylamid und Mineralölbestandteilen sowie mehr Salz als angegeben. Dennoch gab es die Bestnote.

Mehrere konventionelle Chips laut Ökotest „gut“

Von den 13 Marken-Chips, die nicht bio sind, wurden neben den „ungenügenden“ Chio und Lay‘s sechs Produkte mit „gut“ bewertet. Dazu zählen unter anderem „Funny-Frisch Chips frisch Ungarisch“ von Intersnack, aber auch Discounter-Produkte von Netto, Penny und Kaufland. Zwar wurden in allen Chips Spuren von Acrylamid gefunden, jedoch nur in geringen Mengen.

Quelle: 

Chips voller Schadstoffe: Noch ungesünder als gedacht, in: oekotest.de