Achtung: Beliebte Lebensmittel erhöhen das Risiko für Depressionen

Dass sich die Ernährung auf unsere körperliche und psychische Gesundheit auswirkt, ist bekannt. In einer aktuellen Studie haben Forschende nun jedoch einen neuen Zusammenhang gefunden – beliebte Lebensmittel sollen das Risiko an einer Depression zu erkranken erhöhen. Was steckt dahinter?

Pommes in einer Fritteuse
Welche Lebensmittel erhöhen die Gefahr, an Depressionen zu erkranken? Foto: iStock/Stivog

Die mentale Gesundheit wird unter anderem durch Stress und die Zusammensetzung der Darmbakterien beeinflusst. Ein eindeutiges Indiz, dass auch die Ernährung auf die psychische Gesundheit wirkt. So wurde bereits in der Vergangenheit untersucht, welche Ernährung bei Depression hilft. Andersherum kann Essen jedoch auch schaden und das Risiko für Depressionen erhöhen. Forschende haben untersucht, bei welchen Lebensmitteln dies der Fall ist. Doch Achtung: Leider sind diese ziemlich lecker und beliebt.

Welche Lebensmittel fördern die Entstehung von Depressionen?

Die Forschenden aus Hangzhou (China) beobachteten für ihre Studie über etwa elf Jahre die Ernährungsgewohnheiten und die mentale Gesundheit von mehr als 140.000 Menschen. Das Ergebnis: Wer regelmäßig frittierte Lebensmittel wie Pommes isst, hat ein höheres Risiko, an einer Depression oder Angststörung zu erkranken. Konkret veränderte sich das Risiko gegenüber Teilnehmenden, die nichts Frittiertes aßen, wie folgt:

Einen Unterschied machte es zudem, welche Lebensmittel verzehrt wurden. Im Vergleich zu frittiertem weißen Fleisch war das Depressionsrisiko bei frittierten Kartoffelprodukten nochmal zwei Prozent höher. Der Grund laut den Forschenden: Acrylamid.

Was ist Acrylamid und wie gefährlich ist es?

Der chemische Stoff entsteht natürlicherweise in stärkehaltigen Lebensmitteln, die stark erhitzt werden – also beim Braten, Backen, Rösten oder Frittieren. Er soll die Nerven und die Fruchtbarkeit beschädigen sowie krebserzeugend wirken.

Wie wirkt Frittiertes aufs Gehirn – und begünstigt somit Depressionen?

Über Hormone, Botenstoffe und Neurone kommunizieren der Darm und das Gehirn, sodass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den Körperregionen besteht. Diese Verknüpfung wird als Darm-Hirn-Achse bezeichnet. Die Nahrungsmittelaufnahme wirkt entsprechend direkt auf das Gehirn. Bei einem längeren regelmäßigen Acrylamid-Verzehr kann es dabei zu Störungen des Fettstoffwechsels im Hirn kommen. Die mögliche Folge: Entzündungsprozesse des zentralen Nervensystems. Diese wiederrum begünstigen die Entstehung von Angst und Depressionen. Doch wie groß ist die Gefahr tatsächlich?

Noch müssen die Studienergebnisse mit Vorsicht betrachtet werden, betonen auch die Forschenden selbst. Der Zusammenhang zwischen Frittiertem und der psychischen Gesundheit muss nun in weiteren Studien bestätigt werden – ein Verzicht auf ungesundes Fast Food und stattdessen eine gesunde Ernährung einzuhalten, empfehlen die Wissenschaftler:innen dennoch auch jetzt schon.  

Quellen:

Wang, A., et al. (2023). High fried food consumption impacts anxiety and depression due to lipid metabolism disturbance and neuroinflammation. Proceedings of the National Academy of Sciences, 120(18), e2221097120.

Depressionen: Verzehr von Pommes kann das Risiko erhöhen, laut Studie, in: 24vita.de