Acetylsalicylsäure – Das sind mögliche Nebenwirkungen

Aus der Serie: Acetylsalicylsäure – der bekannteste Wirkstoff der Welt

Wie alle Wirkstoffe kann auch Acetylsalicylsäure Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.Wenn Sie jedoch eine der folgenden Nebenwirkungen feststellen, sollten Sie unverzüglich einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen.

Wie oft treten Nebenwirkungen durch Acetylsalicylsäure auf?

Eine bestimmte Häufigkeit von auftretenden Nebenwirkungen ist auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. Alle diese Nebenwirkungen unter der Einnahme von Acetylsalicylsäure sind sehr schwerwiegend und können dringende ärztliche Hilfe oder eine sofortige Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich machen.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Frau hat Magenschmerzen durch Acetylsalicylsäure
Acetylsalicylsäure kann Nebenwirkungen wie Magenschmerzen auslösen Foto: Fotolia

Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder begeben Sie sich in das nächstgelegene Krankenhaus, wenn Sie folgende Beschwerden bemerken: 

  • Blutungen (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, rote Flecken unter der Haut etc.)
  • allergische Reaktionen wie z. B. Hautausschlag, Asthma-Anfall oder Anschwellen des Gesichtes in Verbindung mit Atemproblemen
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Hörverlust, Ohrgeräusche (Tinnitus); derartige Beschwerden sind gewöhnlich Zeichen einer Überdosierung
  • Hirnblutung
  • Magenschmerzen
  • Magen-Darm-Blutung. Diese Nebenwirkungen treten besonders häufig unter hohen Dosen auf.
  • Anstieg der Leberenzyme, die sich nach dem Absetzen der Behandlung weitgehend normalisieren, Leberfunktionsstörung (betroffen sind hauptsächlich die Leberzellen).
  • Nesselsucht (Urtikaria), Hautreaktionen
  • Reye-Syndrom (Bewusstseinstrübung auffälliges Verhalten oder Erbrechen) bei einem Kind mit Viruserkrankung das Acetylsalicylsäure eingenommen hat.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei der Einnahme von Acetylsalicylsäure bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Schwangere Frau mit Tabletten
Schwangere sollten bei der Einnahme von Arzneimitteln sehr vorsichtig sein und auf den Wirkstoff Acetylsalicylsäure nach dem 5. Monat ganz verzichten Foto: Fotolia

Wann dürfen Arzneimittel mit Acetylsalicylsäure nicht eingenommen werden?

Wenn Sie allergisch gegen Acetylsalicylsäure oder andere Salicylate sind, sollten Sie kein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure einnehmen. Auch wenn Sie in der Vergangenheit mit Asthma oder einer allergischen Reaktion auf Acetylsalicylsäure oder ein ähnliches Arzneimittel (insbesondere nichtsteriodale Entzündungshemmer) allergisch reagiert haben (z. B. mit Nesselsucht, Angioödem, starken schnupfenartigen Beschwerden, Schock), sollten Sie auf die Einnahme von Acetylsalicylsäure verzichten.

  • Besondere Vorsicht ist ebenfall geboten, wenn wenn Sie ein Magen- oder Darmgeschwür haben (einschließlich Zwölffingerdarmgeschwür)
  • Sie häufig Blutungen haben
  • Ihr Blutungsrisiko erhöht ist
  • Sie unter einer stark eingeschränkten Nieren-, Leber- oder Herzfunktion leiden.
  • Auf die Einnahme von Acetylsalicylsäure sollten Sie aber verzichten, wenn Sie mit Methotrexat in einer Dosierung von mehr als 20 mg/Woche oder mit oralem Antikoagulanzien (Arzneimitteln, die das Blut verdünnen und die Gerinnung verhindern) behandelt werden.

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Wann löst Acetylsalicylsäure Wechselwirkungen aus?

Durch die gleichzeitige Einnahme von Acetylsalicylsäure und anderen Medikamenten, kann die Wirkungsweise verändert werden. Wechselwirkungen treten bei folgenden Wirkstoffgruppen auf:

Prof. Dr. Hartmut Göbel
Experte Prof. Dr. Göbel: "Wenn Sie sich unsicher sind, was die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln zusammen mit Acetylsalicylsäure angeht, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker." Foto: privat

  • Blutgerinnungshemmer (sogenannte Antikoagulantien): Wirkung wird verstärkt, was zu schweren Blutungen führen kann. Kombination mit Clopidogrel besonders gefährlich
  • Lithium, Barbiturate und Digoxin: diese Wirkstoffe werden durch Acetylsalicylsäure in ihrer Konzentration im Blut erhöht, Vergiftungen drohen
  • nichtsteriodale Entzündungshemmer (nicht-steroidale Antirheumatika): Wirkungen und Nebenwirkungen werden durch Acetylsalicylsäure verstärkt
  • Sulfonylharnstoffe: Wirkungen werden verstärkt, Unterzuckerung droht
  • Heparine: Wirkung wird verstärkt, schwere Blutungen möglich
  • Arzneimittel zur Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolytika): Wirkung wird verstärkt, was zu schweren Blutungen führen kann
  • Harnsäuresenkende Arzneimittel (Urikosurika): Wirkung wird verringert
  • Glucocorticoide: Einnahme dieses Wirkstoffs zusammen mit Acetylsalicylsäure und Alkohol kann Magen-Darm-Blutungen auslösen
  • entwässernde Arzneimittel (Diuretika): Wirkung wird verringert

Die Wirksamkeit von Acetylsalicylsäure wird beeinträchtigt, wenn säurebindende Mittel, sogenannte Antazida, eingenommen werden, da dadurch die Ausscheidung von Acetylsalicylsäure erhöht wird.

Um mögliche Wechselwirkungen zwischen Acetylsalicylsäure und anderen Arzneimitteln zu vermeiden, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker auch über alle sonstigen Arzneimittel informieren, die Sie einnehmen.