ABCDE-Regel: So geht die Früherkennung von Hautkrebs zuhause
Mit der ABCDE-Regel kann jeder bereits von zuhause aus feststellen, ob sich ein Leberfleck zu Hautkrebs entwickeln kann. Mit dieser Methode können Sie die Früherkennung von Hautkrebs ganz einfach selbst übernehmen und dadurch auch ein Melanom verhindern.

Die ABCDE-Regel hat nichts mit Grundschulwissen zu tun, sondern mit dem viel ernsteren Thema Hautkrebs. Plötzlich ein neues Muttermal auf dem Arm, das da vorher nicht war, der Leberfleck auf dem Oberschenkel verändert seine Form – das alles können Anzeichen für Hautkrebs sein. Genau deshalb ist die ABCDE-Regel so wichtig, dass sie eigentlich schon Grundschülerinnen und -schüler kennen sollten. Denn dank der ABCDE-Regel lässt sich Hautkrebs frühzeitig erkennen – von zuhause aus.
Warum ist die ABCDE-Regel sinnvoll?
Laut Deutscher Krebsgesellschaft erkranken jährlich über 220.000 Menschen an Hautkrebs, knapp 4.000 Betroffene sterben im weiteren Verlauf. Jedes Jahr erkranken mehr Menschen an einer der häufigsten Krebsarten. Schwarzer Hautkrebs, auch als Malignes Melanom ("bösartiges Pigment") bekannt, ist die tödlichste Hautkrebsart. Sie frühzeitig zu erkennen, erhöht die Chancen auf Heilung. Um rechtzeitig einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, ist es sinnvoll, den Körper selbst regelmäßig auf Veränderungen von Pigmentflecken zu checken. Für die Selbstuntersuchung bietet sich die ABCDE-Regel an.
ABCDE-Regel: Was ist das?
Hautkrebs und seine Vorstufen sind sowohl sichtbar als auch tastbar. Deshalb lässt sich die ABCDE-Regel ideal von zuhause aus anwenden. Dazu Muttermale und Leberflecken über einen längeren Zeitpunkt kontrollieren.
- A wie Asymmetrie: Der Leberfleck ist ungleichmäßig oder asymmetrisch geformt. Er ist also nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich. Es kann sein, dass sich ein bereits vorhandener Leberfleck über die Zeit verändert.
- B wie Begrenzung: Der Pigmentfleck verläuft an den Rändern, sieht verwaschen oder gezackt aus. Er fließt in den gesunden Hautbereich hinein, ist uneben oder rau.
- C wie Colour: Der Fleck hat hellere und dunklere Bereiche oder sogar unterschiedliche Farben. Flecken, die rosa, grau oder mit schwarzen Punkten vermischt sind, weisen auf ein Malignes Melanom hin.
- D wie Durchmesser: An der breitesten Stelle ist das Muttermal großer als 5 mm. Auch eine Halbkugelform kann ein Hinweis sein. Aber Vorsicht: Melanome können auch kleiner als 5 mm sein.
- E wie Erhabenheit: Ein „gesunder“ Leberfleck darf bis zu einem Millimeter über die Haut herausragen. Ist er höher und seine Oberfläche raus oder schuppend, ist das ein Warnhinweis.

Eigentlich sind Muttermale harmlos. Trifft allerdings mindestens ein Punkt der ABCDE-Regel zu, kann sich das Mal zu einem bösartigen Hauttumor entwickeln. Es sollte umgehend ein Hautarzt, bzw. eine Hautärztin aufgesucht werden. Das ist auch der Fall, wenn sich Muttermale in ihrer Farbe, Größe oder Form verändern, zu jucken oder zu bluten beginnen.
Auffälligkeiten beim ABCDE-Regel-Check? Dann ab zum Hautkrebsscreening
Die Selbstuntersuchung mithilfe der ABCDE-Regel ist in der Früherkennung von Hautkrebs hilfreich und sinnvoll. Allerdings ersetzt sie kein professionelles Hautkrebsscreening bei Dermatologen. Dort werden Muttermale von Kopf bis Fuß gecheckt, mitunter auch mithilfe eines Dermatoskops. Ab dem 35. Lebensjahr bezahlen gesetzliche Krankenkassen alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening.
Um Hautkrebs, besonders dem aggressiven Melanom, vorzubeugen, ist ein richtiger Sonnenschutz beim Sonnenbaden wichtig. Dadurch können UV-Strahlen die Haut nicht angreifen. Wer dann noch regelmäßig Pigmentflecken mithilfe der ABCDE-Regel auf Hautkrebs checkt, ist auf der sichereren Seite.
Quellen
- HAUTKREBS, in: krebsgesellschaft.de
- VORBEUGUNG UND FRÜHERKENNUNG VON HAUTKREBS, in: krebsgesellschaft.de
- Selbstuntersuchung, in: Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention