Ab wann sollte ich mit einem Sonnenbrand zum Arzt?
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Sonnenbrände sind schmerzhaft und lästig. Im schlimmsten Fall können sie aber auch gefährlich werden. Ab wann muss man mit einem Sonnenbrand zum Arzt?
Auch wenn Sie die Mittagssonne meiden, Sunblocker nutzen und unter dem Sonnenschirm sitzen – irgendwann erwischt er die meisten von uns: der Sonnenbrand unseres Lebens. Wenn es schon passiert ist, bleibt den Betroffenen meist nicht viel anderes übrig, als die Haut zu kühlen, mit Feuchtigkeitslotion einzucremen und die Sonne erst einmal zu meiden. Doch was ist, wenn sich plötzlich noch andere Beschwerden einstellen oder die Schmerzen so schlimm werden, dass es kaum noch auszuhalten ist? Muss ich mit meinem Sonnenbrand zum Arzt?
Tatsächlich können manche Sonnenbrände so schwer sein, dass ärztlicher Rat gefragt ist. Ein Sonnenbrand schädigt nämlich nicht nur die Haut, sondern ist für den gesamten Organismus eine Belastung. Das äußert sich häufig durch
- Ermüdung,
- Schwindel,
- Kopfschmerzen
- Fieber
- und Erbrechen.

Nicht immer heilt ein Sonnenbrand problemlos von allein ab. Narben und Flecken (Pigmentstörungen) sind nur zwei der möglichen unangenehmen Langzeitfolgen eines Sonnenbrandes. "Wenn man lange Zeit in der Sonne liegt, wird der Haut automatisch zunächst zu viel Hitze zugeführt, Folge kann eine Hyperthermie (Hitzschlag) sein. Insbesondere wenn man sich in der Hitze noch körperlich bewegt und eine starke Sonneneinwirkung erfährt, kann es zu solchen Beschwerden wie Schwindel oder gar Ohnmacht kommen. Ist die Haut über eine Fläche von über 30 – 40 Prozent stark gerötet, kann Schüttelfrost und das Gefühl der Kälte auftreten, weil die Haut über die Entzündung sowohl Proteine als auch Wärme verliert" erklärt Experte Prof. Dr. med. H.-M. Ockenfels von der Hautklinik Hanau.
Sonnenbrände sind Hautverbrennungen – das sind die Schweregrade
Ähnlich wie Brandverletzungen durch Feuer unterteilt man Sonnenbrände in Schweregrade:
Sonnenbrand 1. Grades:
Die Haut ist gereizt und gerötet. Juckreiz und leichte Schmerzen können dazukommen. Nach wenigen Tagen regeneriert sich die Haut wieder und der Schmerz lässt nach.
Sonnenbrand 2. Grades:
Zusätzlich zur Reizung bilden sich Blasen auf der Haut. Es kann mehrere Tage bis Wochen dauern, bis sich die Haut wieder regeneriert. Leichter Schwindel und Kopfschmerzen sind häufige Begleiterscheinungen. Prof. Dr. med. H. M. Ockenfels erklärt: Bei einem Sonnenbrand 2. Grades, indem also entzündliche Schäden im Unterhautgewebe auftreten, kann die Haut sich nicht von selbst regenerieren und es entstehen entweder Überpigmentierungen (Hyperpigmentierungen) oder die Haut ist anschließend nicht mehr Lag,e sich zu bräunen und bleibt weiß (Hypopigmentierung) und es können ebenfalls im Rahmen der Abheilung weißliche Narben zurückbleiben."
Sonnenbrand 3. Grades:
Die oberste Hautschicht hat sich abgelöst. Die Haut ist teilweise irreparabel geschädigt und es entstehen Narben, die ein Leben lang anhalten können. Akut kann es zu starken Schmerzen kommen, die schmerzlindernde Medikamente erfordern. Der Körper ist in Alarmbereitschaft und reagiert mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost oder Erbrechen.
Sonnenbrand – ab wann zum Arzt?

Bei einem Sonnenbrand ersten Grades ist meist noch kein Arztbesuch erforderlich. Es ist jedoch immer vom individuellen Schmerzempfinden abhängig, ab wann ein Arztbesuch notwendig ist. Bei Sonnenverbrennungen dritten Grades sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Der gesamte Körper ist dann stark angegriffen, häufig kommt es über Nacht zu Fieber. In solchen Fällen können Infusionen mit Antibiotika, Mineralsalzen und Glukokortikoiden (entzündungshemmende und den Elektrolythaushalt regulierende Hormone) notwendig sein. Da sich die verbrannte Haut auch entzünden kann, ist es unter Umständen nötig, dass der Arzt eine entzündungshemmende Kortisonsalbe verschreibt.
Besonders unangenehm wird es, wenn Brandblasen so groß sind, dass die Haut stark spannt und normale Bewegungen nicht mehr möglich sind. Dann ist es fast immer nötig, dass ein Arzt die Blasen mit einer sterilen Nadel eröffnet und die Gewebsflüssigkeit ableitet. Dies sollte auf keinen Fall von Betroffenen selbst durchgeführt werden, da das Infektionsrisiko sehr hoch ist.
Auch dann, wenn Babys und Kleinkinder betroffen sind, ist eine ärztliche Begutachtung angebracht. Wenn zu dem Sonnenbrand noch ein Sonnenstich kommt, sollte der Betroffene auf keinen Fall allein bleiben. Bei Sonnenstich-Symptomen ist zusätzlich das Gehirn überhitzt. Ein Kreislaufkollaps kann die Folge sein. Erbrechen und Herzrasen sind typische Anzeichen.
Wie kann es zu einem so schweren Sonnenbrand kommen?
Angesichts solch drastischer körperlicher Symptome mag sich so manch einer fragen, wie Sonnenbrände zweiten oder dritten Grades überhaut passieren können ohne, dass der Sonnenanbeter vorher etwas merkt. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Häufige Faktoren, die Einschätzung der Sonnenstärke beeinträchtigen:
- Unwissenheit, was die Wirkung der Sonne in bestimmten Umgebungen angeht. So ist die schädigende Wirkung der UV-A und UV-B-Strahlen etwa im Gebirge besonders hoch, selbst wenn dort ein kühler Wind weht. Außerdem gilt, je näher man sich am Äquator befindet, desto stärker die Strahlung. Auch am Strand erhöht sich die schädliche Wirkung der Sonnenstrahlen durch die Reflektion von Wasser und Sand.
- Was die Einschätzung der Sonnenstrahlung in jedem Fall erschwert, ist zugleich eine häufige Ursache für schweren Sonnenbrand: Alkoholkonsum.