Ab wann schlafen Babys durch? Mythen, Fakten und meine 5 besten Mama-Tipps
Ab wann schlafen Babys durch – diese Frage ist zentral für (frisch gebackene) Eltern. Das war auch bei mir so. Was Durchschlafen bei Babys bedeutet und wie ich meinem Sohn mit teils unkonventionellen Tricks beim Ein- und Durchschlafen helfe.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Ab wann schlafen Babys durch? Ich kann nicht zählen, wie oft ich mir diese Frage gestellt habe. Im dunklen Zimmer, völlig übermüdet und mit einem schreienden Säugling in der Trage, der jede Nacht mindestens fünfmal weinend hochgeschreckt ist. Das waren harte Monate. Die gute Nachricht: Es wird besser! Vor allem, wenn man seinem Kind mit ein paar kleinen Tricks unter die Ärmchen greift und die Mythen um den vermeintlich heiligen Babyschlaf in die Tonne klopft.

Ab wann schlafen Babys durch? Früher als gedacht!
Das Wichtigste vorab: "Schlafen wie ein Baby" ist ein Mythos. Denn während Erwachsene gerne mal acht bis zehn oder sogar zwölf Stunden schlummern, spricht man bei Babys bereits ab einer Schlafdauer von sechs Stunden von Durchschlafen. Wenn Sie Ihr Kind also um 17 Uhr ins Bett bringen und es gegen 23 Uhr wieder aufwacht, hat es in seiner Welt durchgeschlafen.
Klar, dass dieser Schlafrhythmus (noch) nicht zu dem der Eltern passt. Welche:r Erwachsene geht schon um 17 Uhr ins Bett? Trotzdem war es für mich entlastend zu wissen, dass mein Kind ein guter Schläfer sein kann und mich trotzdem weckt. Das nimmt etwas Anspannung aus der Frage, wann schlafen Babys durch.
Wann schlafen Babys länger? Schlafstunden am Stück
Wenn ich meine Mutter frage, ab wann ich durchgeschlafen habe, gerät sie ins Schwärmen: Ich hätte von Anfang an nächtelang geschlafen, ohne Probleme. Eine süße Geschichte, aber sicherlich nicht wahr. Denn die Antwort auf die Frage "Ab wann schlafen Babys durch?" lautet: nicht in den ersten Wochen. Wie lange ein Baby nachts am Stück schläft, hat neben vielen Faktoren mit dessen Alter zu tun. Es gibt grobe Richtwerte, an denen sich frisch gebackene Eltern orientieren können:
Neugeborene bis 3 Monate: zwei bis vier Stunden Schlaf am Stück
Drei bis sechs Monate: ca. fünf Stunden am Stück
Sechs bis zwölf Monate: ca. sechs Stunden am Stück
Ab zwölf Monaten: ca. acht Stunden am Stück
Was diese ungefähren Zeitangaben deutlich machen: Kinder schlafen kürzer als Erwachsene. Das bedeutet nicht, dass sie schlecht schlafen. Wichtig ist, diese Angaben als Orientierungspunkte zu verstehen. Die tatsächliche Schlafdauer variiert von Kind zu Kind – genau wie der Zeitpunkt, wann Babys laufen lernen, wann sie Zähne bekommen oder die ersten Wörter sprechen.
Wann schlafen Babys durch? Weitere Fakten zum Babyschlaf
Babys schlafen anders als Erwachsene. Ihre Schlafphasen sind kürzer, sie träumen häufiger und müssen deutlich mehr Erlebtes vom Tag verarbeiten. Die Frage "Wann schlafen Babys durch?" fängt damit an, die Unterschiede beim Babyschlaf zu kennen. Die wichtigsten sind:
Neugeborene haben keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Die Fähigkeit, den Tag von der Nacht zu unterscheiden, entwickelt sich grob um die sechste Lebenswoche.
In den ersten drei Monaten brauchen Babys über den Tag verteilt durchschnittlich 16 Stunden Schlaf, mit einem Jahr durchschnittlich 14 Stunden. Erwachsenen hingegen reichen in der Regel zwischen sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht.
Babys haben kürzere Schlafzyklen: Aktive Traumphasen (REM-Phasen; Rapid Eye Movement) und Tiefschlafphasen wechseln sich durchschnittlich alle 50 Minuten ab. Erwachsene gehen durchschnittlich alle 90 bis 120 Minuten von einer Schlafphase in die nächste über. Beim Übergang ist der Schlaf besonders leicht und kann durch Kleinigkeiten – Geräusche, Hunger, Durst, Schnuller weg, Windel voll – gestört werden.
Babys träumen rund 50 Prozent ihrer Schlafenszeit, Erwachsene nur um die 25 Prozent. Während dieser aktiven REM-Phasen ist der Schlaf leichter und die Wahrscheinlichkeit, wach zu werden, größer.
Wann schlafen Babys durch, ist übrigens auch eine Frage der Veranlagung: Wie bei Erwachsenen gibt es unter Kindern Frühaufsteher, Nachteulen sowie Lang- und Kurzschläfer.
Wann schlafen Babys besser? Gutes braucht Zeit
Auf der Suche nach einem erholsamen Babyschlaf bin ich in eine typische Mama-Falle getappt und habe zu viele Tipps in zu kurzer Zeit ausprobiert. Im Schnitt jeden zweiten Tag habe ich die Schlafroutine umgestellt in der Hoffnung, mein Baby würde dank XY besser und länger schlafen. Dabei brauchte mein Sohn vor allem zwei Dinge: Zeit und Ruhe.
Wenn Sie verschiedene Tipps ausprobieren, geben Sie der neuen Routine ruhig ein bis zwei Wochen Zeit und erwarten Sie nicht – wie ich das gemacht habe –, dass es an Tag zwei Wunder wirkt. Was auch normal ist: Mal ist das Buch zum Einschlafen super interessant, mal langweilig. Mal tut die Babymassage abends gut, mal hat das Kind keine Geduld dafür. Gestalten Sie die Zubettgehroutine nicht zu starr. Neben Schlafanzug anziehen und Zähne putzen darf es Variablen geben.
Ab wann schlafen Babys durch? Meine 5 besten Tipps zum Durchschlafen
Mein Sohn ist jetzt 14 Monate alt und aktuell haben wir eine denkbar kurze Abendroutine, die nicht mehr als Sternenlicht, Wickeln, Zähne putzen, Schlafanzug anziehen und ein Einschlaflied umfasst. Denn seine Antwort auf die Frage "Wann schläft ein Baby durch?" lautet: Wenn alles um mich herum möglichst simpel läuft.
Abseits von entspannenden Einschlafritualen habe ich 5 wertvolle Tipps für Sie, wie Sie Ihr Kind beim Durchschlafen unterstützen können.
1. Abendroutine – auch für Sie
Egal, welches Einschlafritual Sie Ihrem Kind anbieten: Es sollte auch Ihnen selbst gefallen. Ihr Kind hat nichts davon, wenn Sie beispielsweise singen hassen, es aber tun, damit Ihr Kind in den Schlaf findet. Sie mögen Kerzenlicht und klassische Musik? Probieren Sie es aus, vielleicht kommt Ihr Kind mit Ihnen gemeinsam zur Ruhe.
2. Lachen ist erlaubt
In vielen Ratgebern wird streng betont, dass abends Ruhe zu herrschen hat. Dem Kind müsse deutlich gemacht werden, dass jetzt Schlafenszeit ist. Ich habe das anfangs viel zu ernst genommen und hatte regelrecht Angst davor, dass mein Kind schlecht ein- und durchschlafen würde, wenn es im Bett noch lacht. Völliger Quatsch. Inzwischen albern mein Sohn und ich regelmäßig herum – er wird dadurch nicht aufgekratzt, sondern verknüpft sein Bett mit Lachen und mit Freude.
3. Schlafumgebung im Auge behalten
Bei der Frage "Ab wann schlafen Babys durch?" spielt auch die Schlafumgebung eine wichtige Rolle. Meinem Sohn hat in den ersten Monaten eine Spieluhr geholfen, die die ganze Nacht – wirklich die ganze Nacht – durchgelaufen ist. Sobald er aufgewacht ist und seine Umgebung gecheckt hat, hörte er die immer gleiche Musik und ist von alleine wieder eingeschlafen. Nach ungefähr 13 Monaten hatte sich dieser magische Trick erledigt. Statt ihn beim Durchschlafen zu unterstützen, hatte ich plötzlich den Eindruck, die Spieluhr hält ihn wach beziehungsweise weckt ihn auf. Inzwischen schläft mein Sohn ohne Musik durch. Genau gegensätzlich war es mit dem Nachtlicht: In den ersten Monaten brauchte er keine Lichtquelle, inzwischen leuchtet eine kleine LED-Birne nachts in seinem Zimmer.
4. Schlafregression: Sprünge und Entwicklungsschübe im Blick haben
"Wann schlafen Babys durch?" ist eine wiederkehrende Frage, weil Babys und Kleinkinder immer wieder Phasen haben, in denen sie schlecht schlafen. Solche Phasen nennt man Schlafregression. Grob tritt diese im vierten, achten, zwölften und 18. Lebensmonat auf. In dieser Zeit ist an Durchschlafen nicht zu denken. Auch zahnen, größere Entwicklungsschübe oder Meilensteine wie die Kita-Eingewöhnung wirken sich (oft negativ) auf den Babyschlaf aus. In durchwachten Nächten hat es mir sehr geholfen, sagen zu können: "Okay, das ist jetzt gerade ein Entwicklungsschub, mein Sohn kann momentan einfach nicht gut schlafen." So sucht man die Schuld – wenn man sie überhaupt suchen muss – nicht bei sich und geht entspannter mit schlechten Nächten um.
5. Wann schlafen Babys durch? Vielleicht im eigenen Bett
Eine Tatsache, die mich extrem überrascht hat, war, dass mein Sohn ruhiger schläft, wenn er alleine im Bett liegt. Ich hatte ursprünglich vor, ihn die ersten elf Monate bei mir schlafen zu lassen. Schon nach zwei Monaten beobachtete ich aber Folgendes: Nachts schlief er unruhig und hielt sich wie mich wach, während ich ihn tagsüber in sein Bettchen legte, wo er seelenruhig schlummerte. Also quartierte ich ihn nach etwa drei Monaten komplett aus. Sein Schlaf ist seitdem deutlich ruhiger.
Natürlich trifft das nicht auf Babys generell zu. Es gibt Kinder, die gerne und gut im Bett ihrer Eltern schlafen – ich hätte mir das sogar gewünscht. Schläft Ihr Kind bei Ihnen und nicht gut, dann testen Sie das eigene Bett und gucken, was passiert. Oder, wenn Ihr Kind bereits alleine aber schlecht schläft, holen Sie es (wieder) zu sich. Vielleicht braucht es mehr Nähe, um durchzuschlafen. So oder so, wenn Sie sich übermüdet fragen, ab wann schlafen Babys durch, ist es einen Versuch wert.