5 Wahrheiten über die Periode

Können Mädchen ab ihrer ersten Periode schwanger werden? Kann es in der Schwangerschaft weiterhin zur Regelblutung kommen? Und was ist dran an den Heißhungerattacken vor der Periode? Die Antworten werden Sie überraschen.
Mädchen bekommen immer früher ihre erste Periode
Das Auftreten der ersten Regelblutung im Leben eines Mädchens wird als „Menarche“ bezeichnet. In Deutschland tritt diese in der Regel im Alter zwischen zehn und 16 Jahren auf, im Durchschnitt mit 12,5 Jahren. Das war nicht immer so: Mitte des 19. Jahrhunderts bekamen Mädchen im Schnitt mit 16,5 Jahren ihre erste Periode.
Zu den Gründen zählen die reichhaltigere Ernährung und das höhere Körpergewicht heutiger Kinder. Wissenschaftler vermuten, dass für das Eintreten der Periode ein gewisser Körperfettanteil (etwa 17 Prozent) Voraussetzung ist. Die Erklärung liegt im Gehirn: Dieses trifft als Kontrollzentrum des Körpers die Entscheidung darüber, wann die Bereitschaft für eine Schwangerschaft besteht. Und das ist erst dann der Fall, wenn das Mädchen oder die Frau genügend Fettreserven hat, um ein Baby auszutragen. Erst dann werden genügend Sexualhormone ausgeschüttet, um die Regelblutung zu ermöglichen.
So erklären sich Mediziner auch, dass Übergewichtige Mädchen ihre Periode im Schnitt früher bekommen als Normalgewichtige – bei untergewichtigen Mädchen und Frauen bleibt sie bisweilen ganz aus.
Nach der ersten Periode ist man noch nicht geschlechtsreif
Das Einsetzen der ersten Periode ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Einsetzen der Fruchtbarkeit. Denn die meisten Mädchen haben in den ersten anderthalb bis zwei Jahren einen sogenannten anovulatorischen Zyklus, das heißt, es findet noch kein Eisprung statt.
Der Grund hat auch hier mit dem Körperfett zu tun: Braucht der Körper für die Periode einen Körperfettanteil von etwa 17 Prozent, liegt der benötigte Anteil für den ersten Eisprung bei 22 Prozent.
Da für das Mädchen aber nicht erkennbar ist, ob bereits ein Eisprung stattgefunden hat oder nicht, ist Verhütung ab dem ersten Geschlechtsverkehr (nicht erst ab der ersten Periode) unbedingt notwendig.
Leistungssportlerinnen bekommen ihre Periode später
Studien zeigen, dass Leistungssport den Beginn der Pubertät verzögert, und zwar im Schnitt um fünf Monate pro Trainingsjahr. Auch hier wird als Ursache unter anderem der zu geringe Körperfettanteil vermutet. Besonders stark betroffen sind Langstreckenläuferinnen, Ballett-Tänzerinnen und Turnerinnen. Auch bei erwachsenen Leistungssportlerinnen (v.a. Langstreckenläuferinnen) ergeben sich häufig Unregelmäßigkeiten im Zyklus. Mitunter bleibt die Periode bei betroffenen Frauen über mehrere Jahre ganz aus, Mediziner sprechen dann von einer Amenorrhö (Ausbleiben der Periode).
Eine Blutung bedeutet nicht immer, dass keine Schwangerschaft besteht
Viele Frauen berichten, trotz Schwangerschaft weiterhin ihre Periode bekommen zu haben. Doch das ist nahezu ausgeschlossen: Kommt es zu einer Schwangerschaft, nistet sich die befruchtete Eizelle in der extra zu diesem Zweck aufgebauten Gebärmutterschleimhaut ein und wächst dort gut geschützt heran. Bei der Regelblutung wird die unbefruchtete Eizelle dagegen mit der „nicht benötigten“ Gebärmutterschleimhaut herausgespült.
Dennoch kann es in der Schwangerschaft zu (monatlichen) Blutungen kommen – die haben dann jedoch andere Ursachen. So gibt es beispielsweise die hormonbedingte Schwangerschaftsblutung, die im frühen Stadium der Schwangerschaft ebenfalls zyklisch auftreten kann und durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft bedingt ist. Bei Frauen, die die Anti-Baby-Pille einnehmen, kann es bei vergessener oder falscher Einnahme der Pille zu einer sogenannten Abbruchblutung kommen – auch im Falle einer Schwangerschaft. Die „Einnistungsblutung“ entsteht beim Einnisten der Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut – und zwar etwa zu dem Zeitpunkt, zu dem üblicherweise die erste Periode ausbleibt, weshalb sie häufig für eine Regelblutung gehalten wird.
Eine Woche vor der Periode verbrennt der Körper mehr Kalorien
Viele Frauen klagen in der Zeit vor ihrer Periode über Heißhungerattacken. Heißt das, das Frauen in dieser Zeit an Gewicht zulegen? Nein. Studien haben gezeigt, dass Frauen in den letzten Tagen ihres Zyklus nur etwa 100 bis 200 Kalorien mehr zu sich nehmen. Und selbst diese geringe Menge wird wieder aufgefangen – denn in der gleichen Zeit kommt es zu einer um rund fünf bis zehn Prozent gesteigerten Stoffwechselaktivität.