5 Medikamenten-Nebenwirkungen, mit denen Sie nie gerechnet hätten

Einige Medikamente können verrückte Nebenwirkungen auslösen. Mit diesen 5 haben Sie garantiert nicht gerechnet!

Person lässt sich vom Arzt beraten
Ein Arztgespräch kann Klarheit schaffen, ob es sich um etwaige Nebenwirkungen handelt Foto: Istock/wutwhanfoto
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Blauer Urin, dichtere Wimpern und Milchabsonderung bei Männern – diese Phänomene haben eins gemeinsam: Sie werden unter „Nebenwirkungen“ auf der Packungsbeilage aufgeführt. Welche Medikamente die ungewöhnlichsten Symptome auslösen? Mit diesen 5 rechnen die wenigsten!

Was bezeichnet man als Nebenwirkung?

Als Nebenwirkung werden Beschwerden bezeichnet, die im unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Einnahme eines Medikaments oder Wirkstoffes stehen und zusätzlich zur Hauptwirkung auftreten, jedoch nicht "erwünscht" sind. Mediziner:innen sprechen daher auch von "unerwünschten Arzneimittelwirkungen". Diese sind in der Regel im Beipackzettel des Arzneimittels aufgeführt.

5 Nebenwirkungen, mit denen niemand rechnet

Kopfschmerzen, Übelkeit, ein leichter Hautausschlag – diese Nebenwirkungen kennen wir alle. Es gibt jedoch auch welche, die so unbekannt sind, dass sie gar nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen sind. Dabei sind sie auch noch zunehmend skurril. Von diesen 5 Nebenwirkungen sollten Sie unbedingt einmal gehört haben.

1. Farbiger Urin als Nebenwirkung von Medikamenten

Zahlreiche Medikamente können den Urin verfärben. So kann Vitamin C zu einer orangenen Färbung führen und Abführmittel, die den Wirkstoff Senna enthalten, zu einer pinken Tönung. Viagra kann den Urin sogar blau färben: Schuld daran ist der Farbstoff in der Tablettenbeschichtung. Auch das Nierenmedikament Triamteren kann den Urin blau färben.

2. Dichtere Wimpern durch Bimatoprost bei grünem Star

Bei Grünem Star wird das Medikament Bimatoprost eingesetzt, um zu hohen Augeninnendruck zu regulieren. Das Mittel hat skurrile Nebenwirkungen: Es lässt die Wimpern länger und dicker werden, in einigen Fällen auch dunkler. Der Grund dafür ist nicht endgültig geklärt – Expert:innen vermuten, dass der Wirkstoff die Wachstumsphase der Wimpern verlängert. Doch nicht alle Nebenwirkungen des Medikaments sind so angenehm – zu weiteren möglichen Begleiterscheinungen zählen Augenrötung und -jucken.

3. Milchabsonderung als Nebenwirkung von Arzneimitteln wie Haloperidol

Einige Medikamente gegen Bipolare Störung oder Schizophrenie wie beispielsweise Haloperidol können bewirken, dass Männer oder Frauen, die nicht stillen, über die Brust Milch abgeben. Das liegt daran, dass die Medikamente das Level eines bestimmten Hormons, des sogenannten Prolaktin, ansteigen lassen – dieses Hormon ist für das Wachstum der Brustdrüse und die Milchabgabe verantwortlich.

4. Nebenwirkung Geschmacksveränderung bei Zopiclon: Alles schmeckt nach Metall!

Zu den Nebenwirkungen vieler Medikamente gehört es, dass sich das Geschmacksempfinden verändert. Dazu gehören das Antibiotikum Clarithromycin und das Schlafmittel Zopiclon. Der am häufigsten wahrgenommene Geschmack ist dabei der nach Metall. Einige Betroffene haben das Gefühl, dass plötzlich alles, was sie essen, metallisch schmeckt, andere haben den Geschmack ununterbrochen im Mund. Als Grund vermuten Wissenschaftler, dass die Medikamente den Speichel verändern.

5. Geräusche im Kopf und Halluzinationen

Sogenannte akustische Halluzinationen sind Nebenwirkungen, die von verschiedenen Medikamenten ausgelöst werden können. Betroffene hören Geräusche, etwa Musik oder Stimmen. Zu den Mitteln, die akustische Halluzinationen auslösen können, gehören Ritalin gegen ADHS, Procyclidin gegen Parkinson und das Antidepressivum Venlaxin. Viele der Medikamente, die Patient:innen Dinge hören lassen, verursachen auch visuelle Halluzinationen: Betroffene sehen dann beispielsweise Tiere oder haben den Eindruck, dass sich Farben in ihrer Umgebung verändert haben.

Die Medizin hat heutzutage für so gut wie jede Beschwerde ein entsprechendes Arzneimittel, welches Beschwerden schnell und effektiv lindert. Viele vergessen jedoch: Auch Nebenwirkungen treten häufig auf. Mit diesen 5 skurrilen Nebenwirkungen rechnen die wenigsten.

Quellen
  • Benkert, O., Anghelescu, I., Fehr, C., Gründer, G., Heiser, P., Hiemke, C., ... & Steiger, A. (2010). Zopiclon. In Pocket Guide Psychopharmaka von A bis Z (pp. 271-272). Springer, Berlin, Heidelberg.
  • Barnas, C., Stuppäck, C. H., Miller, C., Haring, C., Sperner-Unterweger, B., & Fleischhacker, W. W. (1991). Zotepin: Die Behandlung schizophrener Patienten mit vorherrschender Negativsymptomatik. Eine Doppelblindstudie vs. Haloperidol. Fortschritte der Neurologie· Psychiatrie, 59(S 1), 36-40.
  • Wagner, G., & Sachse, M. M. (2012). Hypertrichose als lokale Nebenwirkung einer Glaukomtherapie mit Bimatoprost-Augentropfen. Aktuelle Dermatologie, 38(10), 397-399.