5 Dinge, die Sie im Nagelstudio krank machen

Bei der Maniküre
Gefährliche Schönheitsprozedur: Die bei der Nagelmodellage verwendete Substanz Methylmethacrylat ist gesundheitsschädlich Foto: Shutterstock

Glänzend schöne Nägel in 15 Minuten – viele Frauen schätzen die Modellage von Acrylnägeln. Hautärzte halten dieses Verfahren jedoch für gesundheitsschädlich – und fordern ein klares EU-weites Verbot des Inhaltsstoffes. Praxisvita erklärt, wie ungesund ein Besuch im Nagelstudio sein kann.

In herkömmlichen Nagelstudios wird zum Teil mit schädlichen Stoffen gearbeitet – das ist das Ergebnis einer aktuellen BBC-Dokumentation. Methylmethacrylat (MMA) heißt die Substanz, die in den USA, Kanada und Australien verboten wurde. Sie könne in hohen Konzentrationen Infektionen im Gesicht, an Handflächen und Fingerspitzen hervorrufen. Darüber hinaus kann sich der eigene Nagel ablösen.

Was passiert bei der Nagelmodellage?

Bei der Modellage von Acrylnägeln werden Mittel verwendet, die jeweils aus einer Flüssig- und einer Pulverkomponente bestehen. Die Paste wird auf den mit einer Schablone präparierten Fingernagel aufgetragen, modelliert und härtet dort langsam aus. Bei diesem Vorgang vernetzen sich kleine Moleküle zu einem sogenannten hochmolekularen Kunststoff. Die Substanz Methylmethacrylat kann direkt über die Haut und den Nagel in Form von Dämpfen über die Nase eingeatmet werden und so zu gefährlichen Kontaktallergien führen. Außerdem schädigt sie gesunde Nägel dauerhaft.

Verbraucherminister fordert das Verbot

Baden-Württembergs Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne) fordert das Verbot der gefährlichen Chemikalie bei der Nagelmodellage. Die Verwendung des gefährlichen Inhaltsstoffes in Kosmetikprodukten ist in Deutschland und der EU nicht einheitlich festgelegt. „Die Bundesregierung muss sich daher dringend für ein klares EU-weites Verbot von MMA in Kosmetika einsetzen“, betonte der Minister.

Weitere Gefahrenquellen:

Gel-Maniküre

Viele Frauen vertrauen auf die sogenannte Gel-Maniküre, bei der die Lackschichten per UV-Strahlung gehärtet werden. Hautärzte halten die Geräte aber für so schädlich wie Solarien, sie warnen vor Hautkrebs und Altersflecken. Hände daher unbedingt mit Sonnencreme schützen.

Scheren und Clipper

Die meist verwendeten Instrumente im Nagelstudio sollten nach jeder Behandlung sorgfältig desinfiziert werden – anderenfalls drohen Virus-Infektionen ( z.B. mit Hepatitis C). Diese Viren überleben einige Zeit außerhalb des Körpers, also auch an Schere, Clipper und Feilen. Sobald das Virus mit Blut in Kontakt kommt, kann es in den Körper eindringen und das Risiko für eine Leberzirrhose oder gar Leberkrebs erhöhen.

Übertriebenes Feilen

Die Nagelhaut dient dazu, den Nagel vor Bakterien und Schmutz zu schützen. Wird sie durch übertriebenes Feilen entfernt, können Schwellungen und Entzündungen auftreten. Eine Nagelbettentzündung kann plötzlich auftreten oder lange bestehen bleiben. Wird die Entzündung nicht behandelt, können langfristige Schäden an Nagel, Knochen und Gelenken auftreten.

Kunstnägel

Kunstnägel verhindern, dass Sauerstoff mit dem Keratin (ist für die Stärkung unserer Naturnägel zuständig) in Kontakt kommt. Die Folge: die Naturnägel werden dünn und brüchig. Bleibt man an ihnen hängen oder klemmt sie ein, brechen sie und mit ihnen der natürliche Nagel. Außerdem sind die künstlichen Fingernägel nicht elastisch und lassen sich nur mit einer groben Feile wieder entfernen, was Verletzungen an der Nagelplatte und dem Nagelbett zur Folge haben kann.