18. SSW: Der Körper leistet Schwerstarbeit

Schwindel in der 18. SSW
Bei einigen Frauen stellen sich in der 18. SSW Schwindelgefühle ein, da die Stellung der Gebärmutter sich nach vorn verlagert Foto: istock/vitapix

In der 18. SSW nähern Sie sich der Halbzeit Ihrer Schwangerschaft. Der Bauch ist spätestens jetzt deutlich gewölbt. Manche Frauen leiden unter Schwindelanfällen. Was Sie in der 18. SSW außerdem erwartet, lesen Sie hier.

18. SSW: Was passiert im Körper?

Mit der 18. SSW lässt sich bei den meisten Schwangeren wirklich von einem Babybauch sprechen. Die Gebärmutter ist nun in etwa auf die Größe einer Melone angewachsen. Das zusätzliche Gewicht verändert die bisherige Körperhaltung von Grund auf. Der Schwerpunkt verschiebt sich, der Körper der Mutter kompensiert dies mit einem Hohlkreuz.

Zugleich lockern sich in der 18. SSW durch die Hormonumstellung Muskeln und Gelenke im Beckenbereich. Die Folge können Schmerzen sein, die bis in den Rücken ausstrahlen. Gymnastik und spezielle Übungen zur Stärkung des Beckenbodens sind eine gute Möglichkeit, um Beschwerden während der Schwangerschaft einzudämmen.

Schwangere sollten aufgrund der Lockerungen von Muskeln, Sehnen und Bändern auf das Tragen schwerer Lasten verzichten, da das Risiko eines Karpaltunnelsyndroms oder einer Sehnenscheidenentzündung erhöht ist. Lässt es sich nicht vermeiden, achten Sie unbedingt auf die richtige Körperhaltung. Beugen Sie stets die Knie, nicht den Rücken, um beispielsweise eine Einkaufstüte vom Boden anzuheben. Halten Sie den Rücken beim Tragen möglichst aufrecht.

In der 18. SSW leistet der Körper Schwerstarbeit

Das heranwachsende Kind nimmt den Körper der Mutter immer mehr in Anspruch. Das Herz ist jetzt viel stärker gefordert und muss zwischen 40 und 50 Prozent härter als vor der Schwangerschaft arbeiten – schließlich schlägt es für zwei Menschen. Damit das wachsende Kind mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird, erhöht sich das Blutvolumen der Schwangeren um rund 40 Prozent. Nicht nur die Gesamtmenge des Bluts steigt an, das Herz der Mutter pumpt pro Minute etwa 30 bis 50 Prozent mehr Blut.

Diese Mehrbelastung setzt dem Kreislauf zu. In Verbindung mit dem Druck der wachsenden Gebärmutter auf die Blutgefäße kann das unter Umständen in der 18. SSW zu Schwindelanfällen führen. Die Beschwerden treten besonders dann auf, wenn Sie sich abrupt aufsetzen. Achten Sie also nach Möglichkeit darauf, sich nach der Bettruhe ganz sachte aufzurichten. Es kann hilfreich sein, sich flach hinzulegen und die Beine hochzulegen.

Fötus in der 18. SSW
In der 18. SSW nimmt der Verdauungsapparat des Fötus die Arbeit auf Foto: istock/Eraxion

Ein niedriger Blutzuckerspiegel in der 18. SSW, beispielsweise durch unregelmäßige Mahlzeiten, kann ebenfalls zu Schwindel führen. Schwangere sollten deshalb beim Verlassen der Wohnung immer einen kleinen Notfallvorrat an Snacks mit sich führen. Obst (zum Beispiel Apfelspalten) eignet sich gut, um den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen zu lassen. Nicht verderbliche Energiespender wie Studentenfutter, Mandeln oder auch Traubenzucker sind besonders ratsam.

Mögliche Schwangerschaftssymptome in der 18. SSW

Die stärkere Durchblutung der Haut kann in der 18. SSW dazu führen, dass Sie schneller ins Schwitzen geraten. Auch die Schleimhäute werden nun besonders gut mit Blut versorgt. Sie schwellen an, was zu einer verstopften Nase führen kann. Die Folge: der sogenannte Schwangerschaftsschnupfen. Schätzungen zufolge leidet jede dritte Schwangere unter dieser besonderen Form von Schnupfen. Sie verschwindet in den meisten Fällen spätestens mit der Geburt des Kindes.

Weitere Symptome in der 18. SSW

Diese Beschwerden können Sie in der 18. SSSW erwarten:

  • Dehnungsstreifen
  • Rückenbeschwerden
  • Schwindelanfälle
  • Sodbrennen
  • Schwangerschaftsschnupfen
  • Harndrang

Schnupfen in der 18. SSW
Jede dritte Schwangere leidet etwa in der 18. SSW unter einer verstopften Nase Foto: istock/Zinkevych

18. SSW: Wie entwickelt sich der Fötus?

Ihr Baby ist in der 18. SSW etwa 14 Zentimeter groß und wiegt um die 180 Gramm. Kurz vor dem Beginn der zweiten Hälfte der Schwangerschaft testet es in der 18. Woche erstmals seinen Verdauungsapparat. Der Fötus schluckt Fruchtwasser und kann es womöglich schon ein wenig schmecken, denn zu diesem Zeitpunkt entwickeln sich die Geschmacksknospen auf der Zunge.

Das Fruchtwasser gelangt über den Magen in den Darm. Dort vermischt es sich mit Hautzellen und sonstigen Absonderungen zum sogenannten Mekonium – dem späteren ersten Stuhl des Neugeborenen. Diese Substanz wird aufgrund ihrer zähen Konsistenz auch Kindspech genannt. Das Baby scheidet sie kurz nach der Geburt aus.

Der Fötus wird im fünften Schwangerschaftsmonat immer aktiver. Er streckt sich, greift nach der Nabelschnur oder lutscht am Daumen. Immer mehr Schwangere sind nun in der Lage, die Bewegungen des Kindes zu spüren. Wann dieses Ereignis eintrifft, ist aber von Frau zu Frau unterschiedlich. Gerade Erstgebärende müssen sich oft bis zur 20. Schwangerschaftswoche gedulden.

Schwangere Frau
Foto: iStock/AleksandarNakic

18. SSW: Darauf sollten Sie achten

Falls noch nicht geschehen, ist es jetzt unter Umständen höchste Zeit für die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung). Sie erfolgt in den meisten Fällen zwischen der 15. und der 18. SSW. Bei Frauen über 35 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.

Der Arzt sticht mit einer dünnen Nadel durch die Bauchdecke der Schwangeren und entnimmt ein wenig Fruchtwasser. Die darin enthaltenen Zellen des Fötus werden im Labor auf mögliche Schäden im Erbmaterial untersucht. Der Eingriff ist nicht vollständig ohne Risiko. Sprechen Sie daher mit Ihrer Gynäkologin über mögliche Komplikationen und die Vorteile der Untersuchung.

VIDEO: Tipps für eine entspannte Schwangerschaft

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.