12. SSW: Das erste kritische Schwangerschaftsdrittel ist fast vorbei

Frau hält ihre Händen an den Bauch – 12. SSW
In der 12. SSW können Sie Familie und Freunden Ihre Schwangerschaft bekanntgeben – das Fehlgeburtenrisiko ist nun sehr stark gesunken Foto: iStock/FotoDuets

Mit dem Ende der 12. Schwangerschaftswoche ist das erste kritische Schwangerschaftsdrittel fast vorbei.Was Sie in dieser SSW erwartet, erfahren Sie hier.

Das Ende der 12. SSW ist gleichzeitig das Ende des ersten Trimesters und der kritischen Phase. Sie wird so genannt, weil das Risiko einer Fehlgeburt in den ersten zwölf Wochen deutlich höher ist als im zweiten und letzten Schwangerschaftsdrittel.  Deswegen erzählen viele Frauen ihrem Umfeld erst jetzt, dass sie ein Kind erwarten. 

Was passiert in der 12. SSW im Körper der Frau?

Frauen machen Yoga
Moderater Sport in der 12. SSW tut Mutter und Kind tut. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Frauenarzt, wie viel Bewegung gut für Sie ist Foto: iStock/alvarez

Mit dem Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels hat sich der Körper der meisten Schwangeren an die hormonelle Umstellung gewöhnt. Das zeigt sich in der 12. SSW unter anderem daran, dass Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit und Übelkeit nun nachlassen. Die Schwangere fühlt sich besser, ist fitter und agiler. Manche bekommen sogar einen regelrechten Energieschub.

Moderater Sport wie Schwimmen, Gymnastik oder Yoga ist erlaubt, sofern Sie sich gut fühlen. Manche Ärzte empfehlen Sport in Maßen sogar ausdrücklich, damit Mutter und Kind fit bleiben. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Frauenarzt, ob er Ihnen Sport empfiehlt – er kann Ihren Gesundheitszustand am besten einschätzen.

Schwangere Frau
Foto: iStock/AleksandarNakic

Im Körper der Schwangeren wächst die Gebärmutter stetig weiter. Sie hat nun etwa die Größe einer Orange erreicht. Es kann sein, dass Sie den oberen Rand der Gebärmutter jetzt oberhalb Ihres Schambeins fühlen können. Manche Frauen sind dann der Annahme, dass sie ihr ungeborenes Baby ertasten. Doch das ist sicher im Inneren der Gebärmutter geschützt und macht sich erst später mit seinen Bewegungen bemerkbar.

Die wachsende Gebärmutter verursacht  außerdem verstärkten Harndrang. Gleichzeitig kommt es in der 12. SSW bei vielen Schwangeren zu Verstopfung. Der Grund: Das Hormon Progesteron vermindert die Darmtätigkeit. Mit einfachen Hausmitteln gegen Verstopfung, können Sie die Beschwerden lindern.

Manche Frauen beobachten in der 12. SSW bereist eine leichte Wölbung an ihrem Bauch.

Wie entwickelt sich der Fötus in der 12. SSW?

Grafik Embryo im Mutterleib 12. SSW
In der 12. SSW ist das Gesicht des Embryos bereits gut zu erkennen Foto: iStock/Eraxion

Der Fötus misst nun etwa fünf Zentimeter bei einem Gewicht von rund 15 Gramm. Sein Köpfchen ist im Vergleich zum restlichen Körper noch immer überdimensional groß. Es hat jetzt einen Durchmesser von rund 20 Millimetern. Die Plazenta ist fertig ausgebildet und versorgt das Baby bis zur Geburt mit Nährstoffen und Sauerstoff. Der kleine Mensch entwicklet sich stetig weiter:

  • Rippen und die Wirbelsäule nun damit, sich zu verknöchern
  • Die Gehörgänge sind inzwischen angelegt
  • Stirn und Nase sind gut zu erkennen
  • Netzhaut ist angelegt
  • Es bilden sich Anlagen für Zähne und Nägel
  • Die Stimmbänder enwickeln sich
  • Muskeln und Reflexe bilden sich aus
  • Schilddrüse nimmt die Arbeit auf
  • die Nieren funktionieren nun
  • das Herz schlägt mit 160 Schläagen pro Minute

Nachdem der Penis des männlichen Fötus bereits in der 11. SSW sichtbar war, zeigen sich nun auch die äußeren Geschlechtsorgane bei weiblichen Föten.

Der Fötus selbst kann inzwischen Hände sowie Füße bewegen und sogar am Daumen lutschen.

12. SSW: Darauf sollten Sie achten

Nicht nur in der 12. SSW wichtig: Gönnen Sie sich Ruhepausen Foto: iStock/eclipse_images

Manche Frauen fühlen sich in der 12. SSW lustlos oder sind sogar schlecht gelaunt. Das kann daran liegen, dass Ihre Schilddrüse gerade aktiver arbeitet. Das kleine Organ benötigt Jod, um Schilddrüsenhormone zu produzieren. Diese wiederum halten den Stoffwechsel im Gleichgewicht. Aufgrund der stärkeren Hormonsynthese ist das schmetterlingsförmige Organ in der Schwangerschaft besonders gefordert und der Körper hat einen erhöhten Jodbedarf. Besteht Jodmangel, können nicht ausreichend Schilddrüsenhormone produziert werden. In der Folge kann sich das Organ krankhaft vergrößern und sich eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln – ein Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind.

Um Jodmangel vorzubeugen oder eine Schilddrüsenunterfunktion zu übersehen, wird eine frühe Kontrolle der entsprechenden Werte beim Arzt und gegebenenfalls eine zusätzliche Jodzufuhr empfohlen. Achten Sie allgemein auf die richtige Ernährung in der Schwangerschaft, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Sie sollten nun auch Ihren Arbeitgeber über Ihre Schwangerschaft informieren. Das ist unter anderem wichtig, weil Sie sich körperlich und psychisch nicht überlasten sollten – achten Sie darauf, nicht schwer zu heben und gönnen Sie sich immer wieder kleine Ruhepausen.

In der 12. Woche ist es sinnvoll,  eine sogenannte Nackenfaltenmessung beim Frauenarzt durchführen zu lassen. Per Ultraschall kontrolliert er den Nacken des Embryos auf vermehrte Flüssigkeit – so lassen sich Erkrankungen wie Herzfehler oder das Down-Syndrom frühzeitig erkennen.